Savage Machine - Abandon Earth

Review von baarikärpänen vom 14.01.2018 (7854 mal gelesen)
Savage Machine - Abandon Earth Es sprach einst der olle Dänen-Zepterschwinger Hamlet "Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage:...", zumindest behauptet das ein gewisser Shakespeare. Die dänische Metalszene kann damit nicht gemeint sein. Falls sich Königs zu damaliger Zeit mit Metall beschäftigt haben, dann höchstens mit der Frage, wie man in voller Rüstung einen Boxenstopp im Wald einlegt, wenn's am Abend vorher ein paar Humpen Met zu viel waren. Und ehrlich gesagt, muss man sich auch um die Szene der nördlichen Nachbarn keine großartigen Sorgen machen. Ich sage nur VOLBEAT, D:A:D, PRETTY MAIDS, ARTILLERY, für Archäologen sei noch MALTESE FALCON genannt. Auch der Nachwuchs steht schon in den Startlöchern, namentlich SAVAGE MACHINE aus Aarhus. Seit 2010 aktiv (bis 2013 firmierte man unter dem Namen MOMENTUM), haben die Jungs nicht nur die dänische Ausgabe des Wacken Metal Battle gewonnen, sondern in Wacken selbst einen respektablen fünften Platz eingefahren. Nach EP, Single und einer Tour im Vorprogramm von LORDS OF BLACK, kredenzen SAVAGE MACHINE nun ihren ersten Longplayer "Abandon Earth".

imgcenter


Klotzen und nicht kleckern, so dürfte die Devise im Hause SAVAGE MACHINE lauten. Als Produzenten hat man gleich mal Tommy Hansen (HELLOWEEN, PRETTY MAIDS) hinter den Knöpfen und Reglern geparkt, für das Cover-Artwork hat kein geringerer als Mario E. Lopez M. (u. a. IRON MAIDEN, MEGADETH) den Pinsel geschwungen. Als ob das noch nicht genug wäre, ist "Abandon Earth" obendrein noch ein Konzeptalbum geworden, das die Flucht der Menschheit vom zum Tode verdammten Planeten und die Suche nach neuen Lebensräumen thematisiert. Und wie SAVAGE MACHINE das lyrische Konzept musikalisch umgesetzt haben, da kann einem vor lauter Staunen schon mal die Kinnlade nach unten klappen. SO, und nicht anders, spielt man Heavy Metal. Was im Opener 'Exodus' mit Donnergrollen und Blitzen recht unspektakulär anfängt, nimmt im weiteren Verlauf so richtig Fahrt auf. Hier bringt jemand wirklich das Kunststück fertig, eine Melange aus HELSTAR und ACCEPT, mit einem Schuss IRON MAIDEN, zu kreieren, die den Hörer zu jeder Sekunde bei der Stange hält. Was zu einem guten Teil auch an den tollen Refrains liegt und vor allem an der exzellenten Gitarrenarbeit. Nicht zu vergessen, die perfekten Vocals. Wer, wie in 'The Hunter', dann auch noch mal eben Gedanken an 'Onward Into Battle' von DOOMSWORD aufkommen lässt, hat eh gleich 'nen Stein bei mir im Brett. Als ob die ersten sieben Tracks nicht eh schon zum Niederknien wären, hauen SAVAGE MACHINE am Ende des Albums noch mal richtig einen raus. 'Event Horizon' ein Feuerwerk vor dem Herrn, mit jeder Menge Double-Bass, 'Savior' ein achtminütiger Banger, bei dem die Fäuste in die Höhe gehen werden.

Keine Ahnung, wie lange SAVAGE MACHINE an "Abandon Earth" rumgeschraubt haben, aber die Arbeit hat sich definitiv gelohnt. Sollten die Jungs es schaffen, diesen Standard auf den (hoffentlich!!!) nachfolgenden Alben zu halten, dann kommt da was richtig Großes aus Dänemark auf uns zu. Wir sind gerade mal in den ersten Wochen des neuen Jahres, aber ich denke, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich sage, dass nur ganz, ganz wenige Scheiben in den nächsten 12 Monaten dieses Niveau erreichen werden.



Gesamtwertung: 10.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood blood
Trackliste Album-Info
01. Exodus
02. Age Of Machines
03. The Hunter
04. Time Traveller
05. Behind The Veil
06. The Fourth Dimension
07. Fall Of Icarus
08. Event Horizon
09. Savior
10. Welcome To Hell
Band Website: www.savage-machine.com
Medium: CD
Spieldauer: 55:24 Minuten
VÖ: 19.01.2018

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten