Santa Cruz - Bad Blood Rising | |
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Review von Stormrider vom 06.12.2017 (7702 mal gelesen) | |
Make it, or break it! Diese alte Weisheit, die früher gerne dem dritten Album einer Band angeheftet wurde, die gilt natürlich heutzutage nicht mehr - zumindest nicht mehr in dem Maße, wie es früher der Fall war. Dennoch kann man weiterhin festhalten, dass nach drei Alben die Indikation, in welche Richtung sich eine Band entwickelt immer deutlicher wird. Im Falle der aus Helsinki stammenden SANTA CRUZ führt der Weg ein wenig weg vom klassischen Sleaze und Glam, der die ersten zwei Alben dominierte, hin zum US-Radio. Anders kann man sich kaum erklären, wieso man auf "Bad Blood Rising" so viele Songs platziert, die mit mehr als einem Auge direkt in Richtung Airplay oder feuchte Schlüppis gerichtet sind. Der Aufgalopp gelingt mit 'Young Blood Rising' und 'River Phoenix' noch ziemlich knackig, beide Songs können mit coolem Riffs und prägnanten Melodien und Refrains punkten. Damit führt man den Hörer aber auf eine falsche Fährte, denn im Albumverlauf wird es teilweise extrem seicht. Unter einem ähnlichen Dilemma litt auch schon der selbstbetitelte Vorgänger. Auch hier wurde der härteste Song an die Pole Position gepackt, was die Erwartungshaltung damit natürlich mal ein Level nach oben schraubt. Wenn man Songs der Klasse des Eröffnungsdoppels oder des arschcoolen 'Pure Fucking Adrenaline' jedoch anschließend nichtssagende Songs wie das akustische 'Breathe' (fürchterliches Rumgepfeife, das kann Kappen-Klaus von den SCORPS definitiv besser), den Langweiler 'Get Me Out Of California' oder das verwässerte Reprise von 'River Phoenix' zur Seite stellt, dann schmälert das den Höreindruck insgesamt nicht unerheblich. Dazu versucht man auf "Bad Blood Rising" nun auch noch im BLINK 182- oder College-Punk-Fahrwasser zu fischen, selbstredend mit dem politisch korrekten "Fuck Donald Trump, we want Bernie Sanders", und ob man mit der fast schon Nu Metal-lastigen Nummer 'Voice Of A New Generation' wirklich zu genau dieser mutieren kann, das wage ich doch irgendwie zu bezweifeln. Alles in allem fehlt dem Album ein wenig der rote Faden und die Konstanz im Songwriting, während es an der Produktion nix zu mäkeln gibt. Aber das wäre auch verwunderlich, wenn man sich vom rotzigen Rock in Richtung Radio Rock bewegt. Kommen wir also zurück zur Eingangsthese, dass das dritte Album einer Band über deren Zukunft entscheidet. Eine echte Antwort liefert "Bad Blood Rising" hierfür nicht, denn die Finnen korrigieren ihre bisherige musikalische Richtung in eine kommerziellere Glam-Variante mit teilweise starker Radioanbiederung und offenbaren dazu noch ein gewisses Maß an Ziellosigkeit. Will man nun zu den coolen Jungs, also z. B. CRASHDIET, H.e.a.t oder HARDCORE SUPERSTAR gehören, oder doch lieber in Richtung kommerzieller Erfolg abdriften? Am Ende wird es wie immer die Hörerschaft selbst entscheiden müssen. Für mich ist "Bad Blood Rising" eines der Alben, bei denen man sich die vier coolen Songs in seine Playlist zieht und den Rest nicht wieder hören wird. Im direkten Vergleich leider das bisher schwächste Album der Band, wenngleich auch immernoch eine Handvoll wirklich coole Songs darauf zu finden sind, die zeigen, was die Band eigentlich drauf hat. Gesamtwertung: 6.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Young Blood Rising 02. River Phoenix 03. Fire Running Through Our Veins 04. Drag Me Out Of The Darkness 05. Breathe 06. Voice Of The New Generation 07. Back From The Dead 08. Bad Habits Die Hard 09. Pure Fucking Adrenaline 10. Get Me Out Of California 11. River Phoenix, Pt. 2 | Band Website: www.santacruz.fi Medium: CD Spieldauer: 43:45 Minuten VÖ: 10.11.2017 |
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