Rose Tattoo - Live In Brunswick | |
---|---|
Review von baarikärpänen vom 23.11.2017 (7609 mal gelesen) | |
Unbestritten, AC/DC sind DAS Aushängeschild, wenn man von Australien und Musik spricht. Und sie haben es sich verdient. Das steht völlig außer Frage. Aber wir alle wissen, dass AC/DC nie mehr das sein werden, was sie bis zur letzten Scheibe "Rock Or Bust" waren. Ob da nochmal ein neues Album kommt, steht in den Sternen. Bei so viel AC/DC hier und AC/DC da vergisst man leider hin und wieder, dass es da eine weitere Kapelle aus Down Under gibt, die man schon mal gerne, sehr herzlich gemeint, als die schmuddelige Verwandtschaft der Young-Brüder bezeichnen darf: ROSE TATTOO. Klar, AC/DC haben einiges an Schicksalsschlägen hinnehmen müssen in ihrer Karriere. Ein Blick allerdings auf die Geschichte von ROSE TATTOO und es wird klar, warum die für Angus & Co. nur ein müdes Lächeln übrig haben, was das angeht. Leider war es recht ruhig im Lager von ROSE TATTOO. Das letzte Studioalbum "Blood Brothers" erschien 2006. Aber ROSE TATTOO sind wieder da. Neben ihrem Auftritt auf dem diesjährigen Bang Your Head und einer Tour in Australien, die am 18.11. endet, einer weiteren Tour direkt im Anschluss zusammen mit THE ANGELS, haben Angry Anderson und seine Jungs, unter anderem mit ex-AC/DC Bassist Mark Evans, ein neues Album in der Warteschleife. Die Zeit bis zur geplanten Veröffentlichung in 2018 überbrücken ROSE TATTOO mit einer Veröffentlichung eines Live-Gigs aus dem Jahr 1982. "Live in Brunswick", in Australien schon im Februar 2017 angekündigt, ist nun endlich auch in hiesigen Breitengraden erhältlich. Aufgenommen im Bombay Bicycle Club auf der Never Too Loud - Tour, ist "Live In Brunswick" ein tolles Zeitdokument und zeigt ROSE TATTOO in ihrer wohl besten Besetzung mit Anderson, Pete Wells, Rob Riley, Geordie Leach und Dallas 'Digger' Royall. Mit den ersten drei Alben im Rücken hatten ROSE TATTOO zu der Zeit eine tolle Setlist zusammengebastelt. Einziger Wermutstropfen, dass mit 'Nice Boys' und 'Remedy' zwei absolute Highlights fehlen. Dafür finden sich unter den 14 Tracks aber auch eher vergessene Perlen wie 'Branded' oder 'Texas'. "Live in Brunswick" wurde sauber remastered und gemessen am Alter der Aufnahme (immerhin satte 35 Jahre alt), ist den Tatts da ein guter Job gelungen. Es gibt allerdings eine Sache, die sofort auffällt. Keine Ahnung, ob man da was versemmelt hat oder ob es daran liegt, dass ROSE TATTOO damals grundsätzlich schaumgebremster waren: alle Songs werden etwas langsamer gespielt als auf den Studio-Alben oder neueren Live-Aufnahmen ("25 To Life"), besonders auffallend bei den eh schnelleren Stücken wie 'One Of The Boys'. Zumindest hatte ich den Eindruck beim direkten Vergleich. Ändert aber natürlich überhaupt nichts an der Güte der Ware. Und auch Anderson bleibt sich wie immer treu, wenn er kurzerhand mal schnell einzelne Textpassagen verändert oder schlicht anpasst, wie in 'Butcher & Fast Eddie'. Das die Background-Vocals oft gehörig neben der Spur liegen, ist ja letztendlich auch nur ein Beleg für die Authentizität des Materials. Es ist gut zu wissen, dass mit den Tatts wieder zu rechnen ist. Bis zum Erscheinen des neuen Albums ist "Live In Brunswick" ein feines Bonbon für zwischendurch. Und ganz ehrlich, stilvoller kann man Freunden des handgemachten Rocks kein "Look out, we're back!" entgegenrufen. - ohne Wertung - | |
Trackliste | Album-Info |
01. Out Of This Place 02. Bad Boy for Love 03. Assault And Battery 04. Tramp 05. We Can't Be Beaten 06. Butcher & Fast Eddie 07. Rock & Roll Is King 08. Texas 09. One Of The Boys 10. Branded 11. Revenge 12. Juice On The Loose 13. Rock & Roll Outlaw 14. Scarred For Life | Band Website: www.rosetattoo.com.au Medium: CD Spieldauer: 65:32 Minuten VÖ: 24.11.2017 |
Alle Artikel