Game Over - Claiming Supremacy | |
---|---|
Review von Opa Steve vom 17.11.2017 (5906 mal gelesen) | |
Die Italiener GAME OVER gehören zu den Bands, die - obwohl in den Nullerjahren gegründet - den originalen Thrash-Spirit der 80er innehaben. Was mir schon mal sehr gut gefällt. Riffing und Drumming sind sehr organisch, es gibt keine Klackerticker-Samples auf den Drum-Triggern und auch keine Wände aus Gitarren-Doppeln. Jedes Instrument und auch Shouter Renato haben einen schönen Raum, was "Claiming Supremacy" für eine Studio-Scheibe einen schönen Live-Charakter einräumt, als stünde man im Proberaum oder in einem kleinen Club vor der Band. Die Riffs wirken insgesamt ein wenig hektisch und gehören nicht zwingend zum Nonplusultra, was die Szene zu bieten hat, sind aber weit von seelenloser Griffbrett-Epilepsie entfernt. Die Soli mischen Melodie und Lärm schön zusammen und natürlich wird auch der Jammerhaken gerne ordentlich gequält (was für den Rezensenten sowieso totaler Metal ist und sich so gehört). Eher negativ wäre der Gesangsstil zu bewerten, wobei ich hier mit "negativ" einfach "genretypisch" meine. Da ist für meine Begriffe einfach zu wenig Ausdruck drin, wobei man diese Form der statischen Shouts aber leider wie gesagt bei den meisten Kapellen findet. Wer also mit den Vocals im Standard-Thrashsegment gut klarkommt, der wird auch mit den Vocals von Renato, der nebenbei auch noch den Bass bedient, im Gegensatz zu mir keine Probleme haben. Dass bei der CD ansonsten noch ein paar kleine Ausfälle drin sind, kann man erwähnen, aber es ist zu verschmerzen. Wie z. B. das leicht verschwurbelte 'Eleven' oder das Akustikstück 'Shattered Souls', welches mehr Größe vorgaukeln will, als es letztendlich tatsächlich rüberbringt. Unterm berühmten Strich bleibt eine schön oldschoolige Thrash-Scheibe, die noch nicht das Talent hat, ganz oben mitzuspielen, aber insgesamt gut reinläuft.
Gesamtwertung: 6.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Onward To Blackness 02. Two Steps In The Shadows 03. Last Before The End 04. My Private Nightmare 05. Blessed Are The Heretics 06. Eleven 07. Broken Trails 08. Shattered Souls 09. Lysander 10. Show Me What You Got | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 37:39 Minuten VÖ: 17.11.2017 |
Alle Artikel