Spectral Voice - Eroded Corridors Of Unbeing

Review von Musty vom 26.10.2017 (7153 mal gelesen)
Spectral Voice - Eroded Corridors Of Unbeing „Eine Old School Death Metal Band reicht nicht. Lasst uns eine weitere gründen. Hier und da mit Doom-Kredenzien zusätzlich gewürzt und schon klingt es gänzlich anders.“ So in etwa müssen drei Bandmitglieder von BLOOD INCANTATION gedacht haben, als sie mit SPECTRAL VOICE eine neue Band gründeten. Dabei schaffen es die Jungs sich selbst neu zu erfinden. Von ihrer anderen Band hört man nämlich wenig heraus. Diese Sicht ist natürlich sehr eng gefasst. Die Gemeinsamkeiten spiegeln sich im Stil kaum wieder.

Wem die aktuelle Welle an Old-School Death Metal-Bands aus den Staaten zusagt, der hat hier seine helle Freude. Als Vergleich möchte ich eher CRUCIAMENTUM oder INCANTATION nennen. Auch Ähnlichkeiten mit DISMA höre ich heraus. Wer Gefallen an diesen Bands hat, kann hier getrost zugreifen. Fünf packende Songs in 44 Minuten, die ohne Gnade alles zermürben, was sich in ihrer Reichweite befindet. Gerade 'Visions Of Psychic Dismemberment' stellt einen guten Querschnitt über das gesamte Album dar. 'Lurking Gloom' überzeugt durch seine Atmosphäre, die einen ohne Wiederkehr in den Abgrund fallen lässt. Generell ist jeder Song unverwechselbar und es braucht einige Durchläufe, ehe man das ganze Album verstanden hat. Die Durchläufe werden aber nicht langweilig. Mir kommt es vor, als würde man immer wieder etwas Neues heraushören, was den Hörspaß ungemein steigert.

Tendenziell habe ich eher wenig mit Doom-Metal am Hut. Akzentuierte Elemente stoßen aber auf Wohlwollen. Genauso verhält es sich bei SPECTRAL VOICE: Das hohe Tempo wird regelmäßig von matschig doomigen Parts unterbrochen und reißt so dermaßen mit, dass man sich schon hüfthoch im Sumpf befindet, ehe man es überhaupt bemerkt. Nur selten habe ich den Eindruck, dass die Amerikaner übertreiben. Hier zeigt sich die große Klasse im Songwriting. Old School und dann gekonnt und gewollt.

Fazit: SPECTRAL VOICE legen auf ihrem Debütalbum erstklassigen Death Metal hin, der durch häufige Doom-Elemente vollends zur Geltung kommt und eine fantastisch apokalyptische Stimmung aufbaut. 8,5 Punkte mit Tendenz nach oben, da noch keine Langzeitbeurteilung möglich ist. Ganz sicher ist "Eroded Corridors Of Unbeing" ein Death Metal Highlight, das den eingefleischten Fan dieses Jahr nicht mehr aus dem Sumpf entkommen lässt und in seinen Bann ziehen wird. Ich kann die Platte jedem Old School-Fan nur ans Herz legen.


Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Thresholds Beyond
02. Visions Of Psychic Dismemberment
03. Lurking Gloom
04. Terminal Exhalation
05. Dissolution
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 44:44 Minuten
VÖ: 13.10.2017

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