Masters Of Disguise - Alpha/Omega | |
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Review von Opa Steve vom 22.10.2017 (7892 mal gelesen) | |
Nach zwei vorzüglichen Longplayern legt die umtriebige Band mit ihren zahlreichen Metal-Projekten nun das dritte Fulltime-Album vor. Meine Spannung bei "Alpha/Omega" war dementsprechend hoch, da es an den Vorgängern so gut wie nichts auszusetzen gab. Und ich war gespannt auf den Kreativitätsrhythmus, denn die Band konnte bisher die Abstände von zwei Jahren jeweils halten und nimmt sich auch noch die Zeit, zwischendurch ein paar coole Coverversionen auf EP zu veröffentlichen oder in Teilen mit ABANDONED weiter aktiv zu sein. Schon beim ersten Reinhören stellt man schnell fest, dass sie dem ehemaligen SAVAGE GRACE-Motto "Speed Metal with class" weiter treu bleiben. Die epischen Melodien werden schon im Intro breit ausgewalzt und reichern auch später im Verlauf der Scheibe die oft flotten Songs an. Schon der erste richtige Song, 'Demons From The Past', packt eine Menge dieser Trademarks in das Songwriting. Auch 'Sacrifice' geht in diese Richtung, packt aber auch noch einige Thrash-Einflüsse dazu. Und 'Killer's Redemption' beschließt etwas später die erste Hälfte des Albums auch sehr stilsicher. Leider wird es in der zweiten Hälfte etwas magerer. Lediglich der Titelsong 'Alpha/Omega' kann mich richtig vom Hocker reißen. Was füllt die Lücken dazwischen? Mit 'Shadows Of Death' befindet sich wieder eine etwas lahme Power-Ballade auf der Scheibe, 'Knutson III' ist irgendwie recht sperrig thrashig geraten und kommt nicht so richtig aus den Puschen. Und für 'Witchhammer' und 'The Leech' gilt, dass sie zwar ganz ordentlich sind, aber zu wenig Charakter haben und somit irgendwie als Songwriting-Inzucht verlorengehen, denn sie wirken auf mich ständig, als hätte ich sie auf den Vorgängeralben ebenfalls schon gehört. Wie so oft wird auch diese Scheibe mit einer traditionsreichen Coverversion abgeschlossen, nämlich 'Blackwitch' von EXCITER. Das Album wurde sauber eingespielt und gut produziert. Man erkennt die Band sofort wieder, was nicht zuletzt auch an Sänger Alexx Stahl liegt, der wieder fabelhaft singt, aber auf dieser Scheibe für meine Begriffe zu sehr auf Sauberkeit und Technik Wert legte und ein bisschen Seele vermissen lässt. Überhaupt ist Seele etwas, was ich auf "Alpha/Omega" vermisse. Trotz der guten Leistungen ist natürlich die Erwartungshaltung sehr hoch, wenn man vorher mit zwei Spitzenalben überzeugen konnte. Ich hätte mir ein bisschen mehr Feuer erhofft, damit dieser "Schon-mal-gehört"-Effekt nicht so schnell eintritt. Der Midtempo-Anteil ist mir persönlich auch schon eine Spur zu hoch, denn die besten Riffs haben MASTERS OF DISGUISE, wenn das Gaspedal mal richtig durchgetreten wird. Es bleibt eine prima Speed/Thrash-Scheibe mit viel Melodie und Tradition, aber der Anteil der echten Knallersongs ist leider deutlich geringer als bei den Vorgängern. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. The Rise (And Fall) Of Kingdoms 02. Demons From The Past 03. Sacrifice 04. Shadows Of Death 05. Killer's Redemption 06. Sign Of The Cross 07. Alpha/Omega 08. Witchhammer 09. Knutson III: Nemesis 10. The Leech 11. Blackwitch | Band Website: www.masters-of-disguise.com Medium: CD Spieldauer: 54:42 Minuten VÖ: 20.10.2017 |
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