Arroganz - Primitiv

Review von T.Roxx vom 03.10.2017 (8113 mal gelesen)
Arroganz - Primitiv Pünktlich am Erscheinungstag erhielt ich die Vinyl-Version des neuen ARROGANZ-Logplayers "Primitiv", dem ich schon längere Zeit gespannt entgegengefiebert habe. Obwohl ich ein absoluter Fan bin, muss ich zugeben, dass das letzte Album "Tod & Teufel" von 2014 nicht so ganz bei mir zünden wollte - im Gegensatz zu den bisherigen Veröffentlichungen der Band. Da aber seit dem letzten Release drei Jahre ins Land gezogen sind, hatte ich die Hoffnung, dass "Primitiv" wieder stärker ausfallen würde. Als ich die LP öffnete, entdeckte ich leider einen optischen Kritikpunkt. Das Cover ist farblich extrem düster geworden, was dazu führt, dass der Albumtitel und die Songs auf der Rückseite des Covers zwar noch erkennar sind, aber die Schrift auf dem Inneren des Gatefold-Covers (schwarz auf dunkelrot) lässt sich leider so gut wie gar nicht entziffern, da sie zu klein ist und so mit der Farbgebung des Covers verschwimmt. Schade eigentlich, denn grundsätzlich hat die primitive, aber markante Covergestaltung was.

Aber das Wichtigste ist und bleibt auch bei einer LP die Musik. Und da kann ich sagen, dass meine Erwartungen mehr als erfüllt wurden. ARROGANZ haben die für sie typischen Trademarks des fiesen, schleppenden, angeschwärzten Death Metals gut herausgestellt und lassen hier und da Einflüsse schwedischen Todesbleis einfließen, ohne dass es auch nur ansatzweise aufgesetzt wirkt. Der Opener 'Pilgrim' eröffnet das Album mit hohem Tempo und dunkel grollenden Vocals und ich fühle mich ein wenig an EDGE OF SANITY zu "Nothing But Death Remains"-Zeiten erinnert. Aber ARROGANZ wären nicht ARROGANZ, wenn sie nicht irgendwann das Tempo zurücknehmen und damit ihre eigentlichen Stärken ausspielen und dem Song eine für sie typische Bosheit verleihen würden. Das folgende 'Obliviate' ist eine schwerfällige, fast achtminütige Walze, deren Vocals und das Riffing hier und da an UNLEASHED erinnern. 'Strait Paths & Grave Walks' beginnt mit einem sehr atmosphärischen Thema, was in der Folge auch von den bratenden Gitarren aufgegriffen wird. Der Song strahlt aufgrund eines sehr morbiden Gitarrenthemas eine extrem finstere Atmosphäre aus und offenbart in den verschiedenen Parts viel Ideenreichtum. 'Another God, Dead' beginnt sehr aggressiv und zeigt einmal mehr deutliche Parallelen zu alten EDGE OF SANITY auf. 'Cortége' überrascht und überzeugt mit einem Wechselspiel aus grollenden und cleanen, geradezu klagenden Vocals. Dazu gibt es melancholische Melodien, die sich unweigerlich im Gehörgang festsetzen. Das abschließende 'Sepulchral Cold' setzt erneut auf einen atmosphärischen Anfang und bietet zum Abschluss noch einmal alle Stärken auf, die ARROGANZ ausmachen. Ein insgesamt sehr gelungenes und typisches ARROGANZ-Album, dass eine abgrundtiefe Bosheit ausstrahlt und Fans der Band nicht enttäuschen wird.


Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Pilgrim
02. Obliviate
03. Strait Paths & Grave Walls
04. Another God, Dead
05. Cortége
06. Sepulchral Cold
Band Website: www.facebook.com/arroganzgermany
Medium: CD
Spieldauer: 40:02 Minuten
VÖ: 29.09.2017

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