Nitrogods - Roadkill BBQ | |
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Review von Stormrider vom 24.07.2017 (8482 mal gelesen) | |
Soeben den Grill aufgebaut und zufällig ein Eichhörnchen oder ein Wildschwein auf der Fahrt durch den Wald umgefahren und mitgenommen? Na dann bieten die NITROGODS genau den richtigen Soundtrack, um noch ein Bier aufzumachen, nen Whiskey zusätzlich einzuschenken und mit den Kumpels den Abend im Sonnenuntergang damit zu verbringen, sich das erlegte Getier über offener Flamme zu garen. Klingt jetzt so, als wären TED NUGENT und MOTÖRHEAD die passende musikalische Untermalung? Volltreffer! Denn nix anderes ist das dritte Album des Trios. War nach den beiden Vorgängern ja auch zu erwarten, dass Lemmy weiterhin der Mittelpunkt im musikalischen Universum von Henny Wolter, Klaus Sperling und Claus "Oimel" Larcher bleiben würde. Doch während ich beim Debüt noch voller Begeisterung war, nutzt sich das dauerhafte Kopieren so langsam doch merklich ab. Man kann es Hommage nennen, aber auch pures Widerkäuen von bereits gehörten Riffs und Melodien. Fast nichts auf "Roadkill BBQ" hat einen Aha-Effekt, außer vielleicht die Tatsache, dass man seine Lemmy-Verneigung hart bis zum Ende durchzieht. Wer das Album nebenbei hört, der könnte meinen, es seien aussortierte Songs, die es nicht auf ein reguläres MOTÖRHEAD-Album geschafft haben, so nah singt Oimel am Original. Die zwei von Henny Wolter vorgetragenen Tracks, 'My Love's A Wirebrush' (sehr lustige Lyrics by the way) und 'I Hate' bilden da immerhin einen zwischenzeitlichen Kontrast. Hier noch ein Schuss Blues, dort ein zusätzliches Punkriff und immer schön viel Dreck unter den Rock n' Roll-Fingernägeln. Begreift man "Roadkill BBQ" bzw. die NITROGODS als Verneigung vor dem Schaffen unser aller Lieblingswarze, dann bietet das Album okaye Songs, die man nebenherlaufen lassen kann, erwartet man aber von einer Band irgendwann im Laufe ihrer Karriere ein gewisses Maß an Eigenständigkeit, dann bleibt von "Roadkill BBQ" nicht viel übrig. Schade eigentlich, denn dass das Trio genug Potenzial hat, auch Songs zu schreiben, die einen eigenen Stempel haben, das zeigt nicht nur die Historie der Protagonisten (PRIMAL FEAR, SINNER, THUNDERHEAD, FREEDOM CALL u. a.), sondern auch Songs wie 'At Least I'm Drunk' oder 'The Devil Dealt The Deck', beide vom Debütalbum, die man sich immer wieder gerne anhört, während vom aktuellen Dreher vergleichsweise wenig über ein paar Spins hinausgeht. Wer noch einen rockigen Soundtrack fürs nächste Grillen braucht, mal nicht die alten Klassiker auflegen möchte, aber auch keinen Anspruch daran hat, dass man sich an einen Song auch nach dem Genuss des Wildschweins noch erinnert, der hat hier das perfekte Album. Wer eine technisch gute, von Achim Köhler top in Soundszene gesetzte, aber gesichtslose MOTÖRHEAD-Kopie mit TED NUGENT- und ZZ TOP-Einsprengseln sucht auch. Wer hingegen etwas Frisches hören will, dem zumindest ein Funke Eigenständigkeit innewohnt, der dürfte bei den NITROGODS auch 2017 eher nicht so fündig werden. Live bestimmt weiterhin bestens geeignet, um einen grandiosen Abend zu haben, auf Platte eher so lala, und dazu immer mit dem Gefühl behaftet, dass man bei der Qualität der Musiker doch etwas mehr erwarten könnte, als schon mal Gehörtes. Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Rancid Rock 02. Roadkill BBQ 03. My Love's A Wirebrush 04. Boogeyman 05. Bad Place Wrong People 06. Wheelin' 07. A Los Muertos 08. The Price Of Liberty 09. Race To Ruin 10. I Hate 11. Father 12. Where Have The Years Gone 13. Russian Rocket (Bonus Track) 14. Did Jesus Turn Water Into Beer (Bonus Track) | Band Website: www.nitrogods.de Medium: CD Spieldauer: 48:33 Minuten VÖ: 26.06.2017 |
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