The Universe By Ear - The Universe By Ear | |
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Review von baarikärpänen vom 17.04.2017 (6684 mal gelesen) | |
Die Schweizer sind ja schon ein recht eigenwilliges Völkchen. Sprechen in großen Teilen ein Deutsch, das jeden westlich der Rheinfälle nur noch Bahnhof und Bratkartoffeln verstehen lässt und dafür sorgt, dass selbst der "Tatort" nachsynchronisiert werden muss für bundesdeutsche Ohren. Ganz zu Schweigen von der Erfindung der weltberühmten Nummernkonten oder der schon sprichwörtlichen Präzision der Uhrwerke. Und Musik hat dieses Alpenvölkchen im Blut. Kein Wunder, wenn selbst die Kühe auf der Weide fröhlich mit ihrem Glöckchen vor sich hinbimmeln. Nicht nur den Black Metal haben sie revolutioniert (CELTIC FROST). Oder klingen mehr nach AC/DC, als das Original es tut (KROKUS). Und jetzt machen sich THE UNIVERSE BY EAR auf, den progressiven Rock zu revolutionieren. Deren selbstbetiteltes Debüt liegt nun vor und ist, mit Verlaub, ein richtig heftiger Brocken. Zumindest kommt es einem so vor, wenn man nur mal eben so flüchtig drüberhört. Und genau damit tut man ihnen sowas von Unrecht! Da wird ein Break, welches flüssig ins nächste übergeht, aneinandergereiht, was das Zeug hält. Selbst in den kürzeren Songs der Fall. In einem Song, wie dem Opener 'Seven Pound' passiert so viel, das reicht weniger talentierten Bands für ihre komplette Diskographie. Dabei nicht den roten Faden zu verlieren, ist echte Kunst. Stellt euch ganz einfach THE UNIVERSE BY EAR als Flaggschiff der Star Fleet vor, dass in seiner Mission immer tiefer ins Universum vordringt, um es mit Mr. Roddenberry zu sagen, dahin geht, wo noch kein Mensch zuvor war. Aber immer den ursprünglichen Auftrag im Hinterkopf. Kann man das also mit Space Rock umschreiben, so wie ihn HAWKWIND abgeliefert haben? Nur bedingt. THE UNIVERSE BY EAR bleiben bei aller Vertracktheit immer nachvollziehbar. Die nötige Konzentration auf die Musik immer vorausgesetzt. Wie schon zuvor gesagt: Nur mal so reinhören geht nicht, es überfordert. Dass THE UNIVERSE BY EAR bei dieser gebotenen Qualität aus lediglich drei Musikern bestehen, darf schlussendlich überraschen. Und die gelungene, sehr transparente Produktion, tut ihr Übriges, um hier von einem echt starken Stück Musik zu reden. Vielleicht kennt noch jemand SILBERBART (völlig unterbewertete Krautrock-Band) oder die Finnen KINGSTON WALL, die schon diese Art progressiven Rock gespielt haben, als Bands wie die angeblichen Szene-Vorreiter GRAVEYARD noch in Schwedens Wäldern Räuber und Gendarm gespielt haben? An die fühl ich mich des Öfteren erinnert. Ich verkriech mich jetzt wieder unterm Kopfhörer und lass mich in Lichtgeschwindigkeit an neuen Welten, schwarzen Löchern und unbekannten Galaxien vorbeischippern. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Seven Pounds 02. Repeat Until Muscle Failure 03. Slam Your Head Against The Wall (Carefully) 04. Dead End Town 05. Idaho 06. Make It Look Like An Accident 07. High On The Hynek Scale 08. Ocean/ Clouds/ Prism 09. Dead Again | Band Website: www.facebook.com/theuniversebyear Medium: CD Spieldauer: 47:36 Minuten VÖ: 24.03.2017 |
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