Saille - Gnosis

Review von T.Roxx vom 16.03.2017 (6844 mal gelesen)
Saille - Gnosis Die Belgier SAILLE veröffentlichen mit "Gnosis" dieser Tage ihr viertes Studioalbum. 'Benei Ha'Elohim' eröffnet das Album - das musikalische Hauptthema ist eine kleine sich immer wieder wiederholende Melodie, die von der Komposition her ein wenig an BURZUMs Ambient-Eskapaden erinnert. Aber dieser Opener ist weder reines Ambient, noch reines Instrumental; im Gegenteil, der Song entwickelt sich zu einer echten Walze mit flotten Leadgitarrenparts. Das folgende 'Pandaemonium Gathers' hat ein starkes DIMMU BORGIR-Flair, was aber nicht verwunderlich ist, da SAILLE sich dem symphonischen Black Metal verschrieben haben - keine Parallelen zu den erfolgreichen Norwegern aufzuweisen ist da schon schwierig. 'Blôt' fängt sehr ruhig und mit Frauengesang an, bevor ordentlich losgeknüppelt wird. Im Mittelteil wird es dann nochmal kurz etwas atmosphärischer, aber im Wesentlichen bleibt das Tempo ziemlich schnell. 'Genesis 11;1-9' klingt ein wenig nach einer Mischung aus ROTTING CHRIST, SARKE und DIMMU BORGIR - irgendwie hört sich dieser Song ein bisschen unfertig oder nach einem Lückenfüller an. Auf jeden Fall ist mir auch nach mehrfachem Hören nicht so ganz klar, was SAILLE mit diesem Song bezwecken wollen. In 'Before The Crawling Chaos' wird das Tempo ein wenig gedrosselt. Dissonante Gitarren prägen den Song. Ein echtes Highlight stellen aber die Streicher dar. In 'Prometheus' wird aber wieder hauptsächlich der (Tempo-)Knüppel ausgepackt, zwischendurch taucht einmal ein recht doomiges Riff auf, was im musikalischen Gesamtkontext des Songs einen interessanten Kontrast bildet. 'Thou, My Maker' klingt für mich strukturierter - ein ziemlich flotter Banger, der die Nackenmuskulatur ordentlich strapaziert. 'Magnum Opus' beginnt sehr ruhig und episch; streckenweise klingt dieses bis auf Chöre rein instrumental gehaltene Stück nach einer Verneigung vor epischen BATHORY-Kompositionen. Der Rausschmeißer '1904 Era Vulgaris' bietet noch einmal symphonischen Black Metal in hoher Geschwindigkeit.

Alles in allem ist sind die Musiker handwerklich über jeden Zweifel erhaben, aber so recht will das Material bei mir auch nach mehreren Durchläufen einfach nicht zünden. Das harsche Element des Black Metals kommt nicht richtig zum Tragen und es fehlen die wirklich dunklen Momente. Hinzukommt, dass einige Songs auf mich sehr konstruiert (verkopft?) wirken. Fans von DIMMU BORGIR oder KEEP OF KALESSIN können aber gern mal ein Ohr riskieren.


Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Benei ha'Elohim
02. Pandaemonium Gathers
03. Blôt
04. Genesis 11; 1-9
05. Before the Crawling Chaos
06. Prometheus
07. Thou, My Maker
08. Magnum Opus
09. 1904 Era Vulgaris
Band Website: www.saille.be
Medium: CD
Spieldauer: 45:01 Minuten
VÖ: 17.03.2017

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