Crest Of Darkness - Welcome The Dead | |
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Review von T.Roxx vom 11.12.2016 (7290 mal gelesen) | |
CREST OF DARKNESS aus Norwegen sind schon seit den späten 90er aktiv und haben immerhin schon acht Veröffentlichungen auf dem Buckel. Jetzt steht mit "Welcome The Dead" wieder ein vollständiges Album und damit Veröffentlichung Nummer 9 in den Startlöchern. Angepriesen wird die Musik als Horror-Black Metal. Mit dieser Umschreibung lockt man allerdings zumindest mich ein wenig auf die falsche Fährte, da ich bei der Umschreibung immer direkt an DENIAL OF GOD denke. CREST OF DARKNESS haben allerdings mit den Dänen musikalisch nicht so viel gemein - außer vielleicht den Hang zu überlangen Songs. So ist beispielsweise bereits der Opener 'Welcome The Dead' 6 Minuten lang. Nach einem Intro geht der Titeltrack als Uptempo-Black Metal-Nummer gut nach vorne los und begeistert mich mit überraschenden Harmonien, die dem Song einen gewissen Ohrwurm-Charakter verleihen. Dezent platzierte Keyboards unterstützen die Melodik. Bei dem Solo unterstreicht der Gitarrist Rebo, dass er ein Könner an seinem Instrument ist. Auch bei dem folgenden 'Chosen By The Devil' fällt positiv auf, dass bei CREST OF DARKNESS der Bass nicht zu kurz kommt, sondern der Musik den nötigen Druck verleiht. Eine gewisse Nähe zu den Landsmännern DIMMU BORGIR können die norwegischen Satansbraten nicht verleugnen. Aber im Gegensatz zu den norwegischen Superstars setzen CREST OF DARKNESS die Keyboards dezenter ein, was mir persönlich ganz gut gefällt. Im Schlussteil von 'Chosen By The Devil' tauchen erstmals Hammondorgel-ähnliche Töne, was bei mir ein leichtes Grauen verursacht (Ha, also doch Horror-Black Metal!), denn dieses ist eines der Instrumente, die für mich verboten gehören. Aber ich gebe zu, es passt zu dem leicht AYREON-angehauchten Schluss. 'Scourged And Crucified' hat noch ein bisschen mehr von DIMMU BORGIR, der Song geht gut auf die 12 - allerdings klingt der Übergang zwischen Midtempo-Part und Vollgas etwas erzwungen. 'My Black Bride' ist ein sehr gefühlvolles und balladeskes Instrumental. 'Borrowed Life' kommt sehr thrashig aus den Boxen, das Grundriff könnte auch bei alten METALLICA ausgeliehen sein - hier stören mich die spacigen Keyboards, da sie dem Song eben die thrashige Härte nehmen. 'The Almigty' ist eine Nummer, die ich vom Grundgerüst her auch als angeschwärzten Thrash bezeichnen würde - die allerdings mit einem coolen, rockigen Solo endet, was mich an ALICE COOPER-Songs zu "Trash"-Zeiten erinnert. 'Memento Mori' bietet Doublebass-Getacker, gepaart mit Midtempo-Gitarren. 'The Noble Art' ist wiederum ein reinrassiges Black Metal-Stück. 'Katharsis' ist ein fast achtminütiges, melancholisches - mit Spoken Words verziertes - Instrumental, das bei den Leads extrem auf Blues setzt - man könnte meinen, hier fiedelt Gary Moore. Und natürlich dürfen auch hier die 70er-Keyboardsounds nicht fehlen. Sehr gewagt, aber unter dem Strich gut gemacht. "Welcome The Dead" ist ein Black Metal-Album mit vielen Experimenten, von denen die einen mehr, die anderen weniger geglückt sind. Aber so richtig schief ist keines der musikalischen Experimente gegangen. Manches ist gewöhnungsbedürftig oder scheint gar progressiv, aber ich mag es - irgendwie ... Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
1. Welcome The Dead 2. Chosen By The Devil 3. Scourged And Crucified 4. My Black Bride 5. Borrowed Life 6. The Almighty 7. Memento Mori 8. The Noble Art 9. Katharsis | Band Website: www.crestofdarkness.com/ Medium: CD Spieldauer: 50:28 Minuten VÖ: 25.11.2016 |
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