Piledriver - Brothers In Boogie | |
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Review von Dimebag vom 21.11.2016 (7383 mal gelesen) | |
Als Fans von STATUS QUO der 70er gründeten sich PILEDRIVER 1995, um den Spirit ihrer Vorbilder dieser Zeit einzufangen und modern zu interpretieren. Die Band also bitte nicht mit den kanadischen Gummimaskenträgern verwechseln, der Ansatz ist hier ein gänzlich anderer. Seit der Gründung machte man sich einen Namen als hervorragende STATUS QUO-Coverband, was den Mitgliedern aber nie genug war. Mit "Brothers In Boogie" legt man nun das zweite Album mit eigenen Kompostionen vor. Lediglich 'Don't Think It Matters' und 'Drifting Away' stammen aus der Feder von Richard Parfitt und Alan Lancaster. Dass man sich als erfolgreiche Coverband den Kritikern mit eigenem Material stellt, ist schonmal aller Ehren wert. Dieser künstlerische Anspruch an sich selbst geht den meisten Bands dieses Sektors nämlich komplett ab. Außerdem bezieht man mit einem Refugees Welcome-Text auf der Hülle klar Stellung, was man in der Form auch von den wenigsten Musikern zu hören bekommt. Die weichen Faktoren stimmen also schonmal, können die Jungs aber auch musikalisch überzeugen? Direkt vom ersten Song an wird klar, dass man sich einiges von seinen Vorbildern abgeschaut hat, aber deren Hitdichte (natürlich) nicht erreicht. 'One Way To Rock' und 'Together' überzeugen mit einem guten Chorus, zweitgenannter dazu noch mit interessanten Gitarreneinlagen. 'Rock In A Crossfire-Hurricane' lebt von seinem treibenden Gitarrenspiel und 'Good Times' sorgt mit seinen Dur-Harmonien für, ähm, gute Stimmung. Der Gesang erinnert ein ums andere Mal lustigerweise an Peter Osterwold von den RODGAU MONOTONES, was aber in dem Zusammenhang positiv gemeint ist. 'Natural Born Rockers' hebt den Härtegrad an und streift sogar leicht den Metal, während der 'Fat Rat Boogie' wieder Möglichkeit zum Arschwackeln bietet. 'Mountain' ist dann der Hit des Albums, das Gitarrenspiel lädt zum Mittanzen ein und der Chorus hängt sich für länger im Ohr fest. Was den Songs bisher leider etwas gefehlt hat. 'Frantic Groove' ist das Intro für die beiden STATUS QUO-Klassiker, die professionell vorgetragen werden und den Qualitätsunterschied zu den eigenen Kompositionen verdeutlichen. 'Queen Obscene' kann im Anschluss nur verlieren. Dafür versprüht 'Lollipop Lolita' einen frischen Rock'n'Roll-Vibe. 'Last Words' ist mit seinen über acht Minuten das längste Stück. Hier muss man sich schon fragen, ob der unbeholfene Akustikteil zu Beginn ernst gemeint sein soll. Im weiteren Verlauf des Songs versucht man sich an rockig-balladesken Elementen in Richtung PRETTY MAIDS, die aber nur minimal funktionieren. Die Gitarrenabfahrt zum Ende versöhnt dann wieder ein wenig mit diesem missglückten Versuch, etwas anders machen zu wollen. Fazit: Ein solides Rock-Album, dem leider die zwingenden Elemente fehlen. Man kann es problemlos am Stück hören, wippt hier und da gerne mit dem Fuß mit, am Ende bleibt aber einfach zu wenig hängen. Als Anspieltipps empfehle ich 'Mountain' und 'Lollipop Lolita'. Wer STATUS QUO oder groovige Rockmusik im Allgemeinen mag, sollte mal ein Ohr riskieren. Dabei aber auf jeden Fall nur die Single-Version von 'Last Words' hören, da wurde der Song um fünf Minuten gekürzt und man erspart sich das Akustikintro. Gesamtwertung: 6.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. One Way To Rock 02. Together 03. Rock In A Crossfire-Hurricane 04. Good Times 05. Natural Born Rockers 06. Fat Rat Boogie 07. Mountain 08. Frantic Groove 09. Don't Think It Matters 10. Drifting Away 11. Queen Obscene 12. Lollipop Lolita 13. Last Words 14. Rock In A Crossfire-Hurricane (Single Version) 15. Last Words (Single Version) | Band Website: www.sofa-q.com Medium: CD Spieldauer: 70:38 Minuten VÖ: 14.10.2016 |
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