Spiritus Mortis - The Year Is One | |
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Review von Dimebag vom 16.11.2016 (8611 mal gelesen) | |
Die Doom-Veteranen SPIRITUS MORTIS laden nach längerer Abstinenz wieder zur unheiligen Messe und der Hohepriester Albert Witchfinder (ex-REVEREND BIZARRE) beschwört die Gemeinde auf bekannt okkulte Weise. Die sieben Jahren zwischen dem letzten Album "The God Behind The God" und "The Year Is One" haben der Band offensichtlich verdammt gut getan. Musikalisch bewegt man sich zwar grundsätzlich auf alten Pfaden, diese werden aber mit einer Frische und einem Gespür für Melodien vorgetragen, dass es eine wahre Freude ist. Die Instrumentalfraktion schüttelt ein fettes Riff nach dem anderen aus dem Ärmel und Witchfinder konzentriert sich auf seine stimmlichen Stärken, ohne den Schreihals raushängen zu lassen. Im ersten Song hüllt sich Witchfinder in die "Robe Of Ectoplasm" und die Gitarren unterstützen dies mit, für Doom-Verhältnisse, schnellem Riffing, welches aber immer eine epische Schwere ausstrahlt. "I Am A Name On Your Funeral Wreath" tritt auf die Bremse und es darf in Zeitlupe mitgelitten werden. Witchfinder lässt bei seinen Gesangs- und Spoken-Word-Parts dem Wahnsinn freien Lauf und die Gitarren überzeugen durch interessante Abwechslung. "Babalon Working" stellt einen Parforceritt mit allen Stärken des Metals der 70er und 80er dar. Beginnt man mit schnellem Spiel, so drosselt man regelmäßig die Geschwindigkeit und erzeugt dadurch einen Spannungsbogen, an dem man sich vor den Boxen mit einem großen Grinsen ergötzt. Über allem thront Witchfinder, der seinen Gesang den unterschiedlichen Parts anpasst und zwischen Erhabenheit und Aggression variiert. "Jesus Christ, Son Of Satan" basiert auf einem einfachen, aber wirkungsvollen Grundriff, während "Holiday In the Cemetary" einen dunklen, nekrophilen Vibe versprüht. Dieser basiert nicht nur auf den Lyrics, sondern auch auf dem bedrückenden Sound der Gitarren. "She Died A Virgin" überzeugt durch Witchfinders mitreißenden Gesang, der bei diesem Song alles aus seinen Stimmbändern rausholt und dem eskalierenden Songaufbau. "Black Magic, White Powder" beginnt mit Beschwörungen Witchfinders und wechselt zwischen melodischem und abgehacktem Riffing. Vor allem die Melodiebögen setzen sich stark im Ohr fest und lassen einen so schnell nicht mehr los. Zum Abschluss bekommt man mit "World Of No Light" ein weiteres Highlight serviert, welches nochmal alle Stärken des Album bündelt und durch tolle Melodien und Witchfinders Timbre überzeugt. Textlich bieten SPIRITUS MORTIS dunkle, morbide Inhalte, die aber häufig so weit drüber sind, dass man sie mit einem großen Augenzwinkern betrachten sollte. Das könnte diejenigen Hörer, die sich in der Melancholie und Schwere des Dooms suhlen möchten, sauer aufstoßen. Mir persönlich gefällt es. Der Sound wurde hervorragend produziert, die Gitarren schallen fett und klar aus den Boxen, Witchfinders Gesang ist eher im Vordergrund zu hören. Dem furztrockenen Klang wurden auch kaum Spielereien zugefügt, abgesehen von kurzen Einsätzen einer Orgel. Dies passiert dann eher im Hintergrund, trifft aber völlig ins Schwarze. Sehr gut am Ende von "World Of No Light" zu hören. FAZIT: SPIRITUS MORTIS setzen sich mit "The Year Is One" die Doom-Krone auf. Die Songs des Albums sind großartig inszeniert, dem Songwriting merkt man die Erfahrung der Musiker zu jeder Sekunde an. Man interpretiert die eigenen musikalischen Einflüsse hervorragend um und transformiert sie in einen eigenen Stil. Dazu setzt Albert Witchfinders charismatischer Gesang mal wieder Maßstäbe. Bestes Doom-Album 2016, mindestens. Gesamtwertung: 9.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Robe Of Ectoplasm 02. I Am A Name On Your Funeral Wreath 03. Babalon Working 04. Jesus Christ, Son Of Satan 05. Holiday In The Cemetary 06. She Died A Virgin 07. Black Magic, White Powder 08. World Of No Light | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 53:31 Minuten VÖ: 11.11.2016 |
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