Dechrist - Strong Men On Drugs

Review von Opa Steve vom 05.08.2005 (7570 mal gelesen)
Dechrist - Strong Men On Drugs Wuuuuooooaaahhhhhhh, was zur Hölle ist das denn? Ich guck mal vorsichtig aus'm Fenster, ob da nicht schon die Leute mit den weißen Kitteln aufkreuzen. Und dann muss ich mich erst mal setzen. Nachdem ich meinen Verstand wieder halbwegs unter Kontrolle gebracht habe, versuche ich nun mit Mühe die passenden Worte zu finden. Argghhhhmmppfff? Ruuaarrgghhh? Oder ganz kurz: Häh?

Vergesst einfach mal, was ihr bisher für Superlativen über harten Sound und extreme Musik gehört habt. Beim DECHRIST Debütalbum "Strong Men On Drugs" ist der Name wirklich Programm. KATAKLYSM-Felldrescher Martin Maurais (oder das Ding, was sich in seine sterbliche Hülle geschlichen hat) und ein gewisser Maerk Asselin (sicherlich von einem Planeten, den wir noch nicht kennen) haben ein unglaubliches Stück Lärm entworfen, welches einfach mal schüchtern beschrieben "Ein Konzept basierend auf Zerstörung, Verschmutzung, und ein neuer Standard für Bands, die ihre erste CD auf den Markt werfen" ist. Was so läppisch auf dem Papier auf Verspottung wartet ist nichts als die hilflose Sprachlosigkeit, die mich beim Hören dieser CD ebenfalls befallen hat.

"Strong Men On Drugs" ist ein einziges durchgehendes Stück ultrascharfem Rifflärms, welcher auf Hochgeschwindigkeit und komplett melodiefrei von noch bekloppteren und schnelleren Drums donnergleich durch die Prärie gehetzt wird. "Jaja", werden jetzt viele sagen, "Noisecombos und Pseudoextreme mit niveaulosem Krach kennen wir genug.". Jau, klar. Aber dieser Irrsinn hat System und ist nicht mit irgendwelchem runtergespultem Krachsumpf zu vergleichen. Jede 32tel Note sitzt wie eine Eins, und Maurais hat wohl an jedem Arm 'nen Presslufthammer befestigt. Klar sind die Doublebass getriggert, aber was der Typ zusätzlich noch auf der Snare abzieht hab ich in dieser Form höchstens (!) ansatzweise bei ARKHON INFAUSTUS gehört. Die Hybridsnare mit ihren sehr starken Obertönen wird im Schnitt von mindestens 4 Schlägen pro Sekunde getroffen (und ich kann keinen Trigger oder Samples dort ausmachen...), während die verbleibende Hand wie blöde die Becken zu Metallspänen verarbeitet.

Ach ja, und Humor haben die Wahnsinnigen auch noch. Der "Gesang" wird streckenweise einfach mal mit Helium verfremdet, die Texte sind komplett durch den Wind, und die 4 Songs werden anschließend einfach nochmal ohne Gesang wiederholt, so dass das Album auf die doppelte Spieldauer kommt.

Ich bin platt. Mir fällt nix mehr ein. Vor diesem unmenschlichen Einsatz ziehe ich den Hut. Das Teil ist dermaßen abgefahren und in sich perfekt, dass mir nichts anderes bleibt als die volle Punktzahl. Achtung! Spielen sie das Album nicht in der Nähe von Herzschrittmachern, einsturzgefährdeten Gebäuden, explosiven Stoffen oder lebenden Tieren....


Gesamtwertung: 10.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood blood
Trackliste Album-Info
01 Strong Drugs For Strong Men
02 A Gasoline Romance
03 Thirteen Puffs Of Gas
04 Leaded Fuel
Band Website: www.dechrist.net
Medium: CD
Spieldauer: 23:55 Minuten
VÖ: 00.00.0000

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