King Of The North - Get Out Of Your World

Review von Stormrider vom 19.09.2016 (4277 mal gelesen)
King Of The North - Get Out Of Your World KING OF THE NORTH? Wieso bekomme denn ausgerechnet ich ein Black Metal-Album zum Besprechen? Egal, mal schauen, was der König des Nordens so treibt. Play gedrückt und sich auf ein keifendes, schreiendes Überschallgewitter eingestellt. Aber STOP!! Das was da aus den Kalotten drückt, hat mit Black Metal nicht im Geringsten was zu tun, und die Band kommt auch nicht aus Skandinavien, sondern aus Australien. Wobei Band vielleicht der falsche Begriff ist, denn auch wenn der Sound nach einer kompletten Besetzung klingt, ist hier nur ein Duo am Werk. Das Ungewöhnliche dabei ist, dass Andrew Higgs nicht nur im Studio für den Gesang sowie alle Gitarren und Bassparts verantwortlich zeichnet, sondern auch auf der Bühne mit seinem selbst entwickeltem Soundpedal einen etatmäßigen Bassisten und Rhythmusgitarristen ersetzt.

Aber zurück zum Sound von KING OF THE NORTH. Mit der Info, dass das Duo aus Australien kommt, wird natürlich im Regelfall auch gleich die Erklärung geliefert, welchen Sound eine Band spielt. Hier ist man aber nicht ganz so tief im Pub Rock verwurzelt, rifft und bluest man sich immer etwas angefuzzt und mit weniger Boogie durch den australischen Staub und mischt eine große Schippe Stonersand dazu. Das Schlagzeug ist bewusst basisch, trocken und erdig im Sound und groovt massiv, darüber wird dann ordentlich, meist im Midtempo, gerifft und soliert. "Get Out Of Your World" hat Dreck, Staub und Whiskey. Alles super also und für Genrefans uneingeschränkt zu empfehlen? Naja fast, denn was KING OF THE NORTH auf dem Album ein wenig abgeht, das ist eine eigene Identität im Sound. Klar auf der Bühne mag es sehr beeindrucken, wenn nur zwei Musiker wie eine komplette Band klingen, aber auf der Couch und vor der heimischen Anlage spielt das eine eher untergeordnete Rolle. Und so gehen die elf Eigenkompositionen und das JIMI HENDRIX-Cover 'Manic Depression' allesamt als solide Rocksongs mit Stonereinschlag durch, die man sich beim Autofahren wunderbar reintun kann, aber einen echten Jubelsturm und das Gefühl, dass man gleich nochmal auf Play drückt, den gibt es eher nicht. Wenn man Bands wie z.B. die TRUCKFIGHTERS oder auch RED FANG mag, dann kann man kann sich "Get Out Of Your World" problemlos in die Sammlung stellen und macht damit auch nix falsch. Dennoch würde ein wenig mehr Eigenständigkeit im Gesamtsound, und nicht nur im Bandsetup, dem Material bestimmt nicht schaden, denn innerhalb des Genres gibt es einfach schon zu viele Bands, die ordentliche Alben veröffentlichen, ohne dabei aus der Masse wirklich heraus zu stechen. Dabei bietet die Bandkonstellation ja eigentlich doch auch genau ein solches Alleinstellungsmerkmal.

Als Anspieltipp eignet sich das facettenreichste Stück des Albums, 'Burn'.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Rise
02. Get Out Of Your World
03. Love Like Fire
04. Burn
05. Hard Wired For Hard Times
06. Ride Like You're Free
07. Down To The Devil
08. The Mountain
09. Caught Between Two Worlds
10. Hard Days Are Done
11. No Stone LeftUnturned
12. Manic Depression
Band Website: www.kingofthenorth.com.au
Medium: CD
Spieldauer: 51:40 Minuten
VÖ: 05.08.2016

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten