Scorpion Child - Acid Roulette | |
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Review von Stormrider vom 15.07.2016 (5325 mal gelesen) | |
Eigentlich waren SCORPION CHILD ja zu spät, um mit ihrem 2013 erschienenem, hochgelobten und vielbeachteten, selbstbetitelten Debütalbum noch an die Speerspitze der Classic-Blues-Rock-Retrowelle zu rocken. Da dieser, kann man es wirklich Trend nennen, wenn man sich an Musik orientiert die vor 40 Jahren schon aktuell war (?), egal - nennen wir es Trend, nun doch schon einige Jahre anhält, haben sich die Texaner aber doch durch exzessives Touren schnell einen Namen gemacht. Nun liegt mit "Acid Roulette" das zweite Album auf dem Tisch, und außer Sänger Aryn Jonathan Black ist nur noch Gitarrist Christopher Jay Cowart von der Besetzung des Vorgängers dabei. Der Spin des Besetzungskarussells hat den Kindern des Skorpions aber nicht geschadet, denn das, was auf den zwölf Tracks, das etwas nervige und rein gesprochene 'Séance' vergessen wir hier mal, geboten wird, ist nichts anderes als lupenreiner und erstklassiger Hard Rock im Stile der großen Dinosaurier. Da im Rahmen der Umbesetzung auf einen zweiten Gitarrist verzichtet wurde und nun mit Aaron John Vincent ein Keyboarder am Start ist, der auf die hammondschen Klänge schwört, gibt es auf "Acid Roulette" etwas weniger LED ZEPPELIN und dafür etwas mehr DEEP PURPLE. Macht aber nichts, denn das Album ist nichts weniger, als eines der Highlights des Classic Rock Jahres. Egal ob der nach einem kurzen, einleitenden Hammondintermezzo nach vorne rockende Opener 'She Sings, I Kill' das mit einem Widerhakenrefrain versehene 'Reaper's Danse', das Groovewunder 'Twilight Coven' oder das Titelstück, in dem die Hammond dann richtig zeigen darf, zu welchem Sound sie und ihr Bediener fähig sind, "Acid Roulette" strotzt nur so vor Kraft und zeigt eine Band, die genau weiß was sie will. Ob man mit dem lyrischen Konzept über eine Liebe, die es nicht geben wird nun warm wird oder nicht, wenn man einfach nur die Musik auf sich wirken lässt, dann begibt man sich unweigerlich auf den Weg zum Kühlschrank, um eine Dose Bier zu holen und sich dann in den Wüstenstaub zu setzen. Glücklicherweise machen SCORPION CHILD nicht den Fehler, ihre Hörer mit überlangen psychedelischen Solopassagen zu langweilen. Wieso auch, man hört in den Songs doch auch so, dass alle Musiker ihre Instrumente beherrschen und was auf dem Kasten haben. Die Produktion ist angenehm warm und organisch, was dem Umstand geschuldet ist, dass man das Album größtenteils live eingespielt hat. Machen wir es kurz, wer sich 2016 keinen Klassiker aus den 70er auflegen möchte, aber trotzdem eine Scheibe braucht, die alle Trademarks des Classic Rocks mit leichtem Psychedelic-Einschlag vereint, der wird an "Acid Roulette" und SCORPION CHILD wohl kaum vorbeikommen. SCORPION CHILD sind vielleicht spät eingestiegen in den trendigen Zug, aber sie haben das Potenzial einen Platz im Führerhaus zu behaupten und die Richtung, in die der Zug fährt, in der Zukunft mitzubestimmen. Die großartigen RIVAL SONS, an die man sich aufgrund der ähnliche gelagerten Einflüsse beider Bands öfters erinnert fühlt, so man denn eine Referenz einer der neuen Bands braucht, haben Konkurrenz bekommen. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. She Sings, I Kill 02. Reaper's Danse 03. My Woman In Black 04. Acid Roulette 05. Winter Side Of Deranged 06. Séance 07. Twilight Coven 08. Survives 09. Blind Man's Shine 10. Moon Tension 11. Tower Grove 12. I Might Be Your Man 13. Addictions | Band Website: www.scorpionchildofficial.com Medium: CD Spieldauer: 56:10 Minuten VÖ: 10.06.2016 |
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