Imperia - Tears Of Silence

Review von Opa Steve vom 15.12.2015 (7552 mal gelesen)
Imperia - Tears Of Silence IMPERIA sind schon über 10 Jahre im Geschäft und das europäische Musiker-Konglomerat um die Ex-TRAILS OF TEARS-Sängerin Helena I. Michaelsen legt mit "Tears Of Silence" den nunmehr vierten Longplayer vor, was angesichts der Entfernungen der Bandmitglieder zwischen Deutschland und Finnland eine durchaus akzeptable Leistung ist. Auf dem aktuellen Album schielen IMPERIA deutlich nach Intensität. Auch wenn die Grundrichtung weitestgehend dem Vorgänger "Secret Passion" entspricht so sind doch die oberflächlichen elektronischen Gothic-Sounds weitestgehend verschwunden und komplett durch Naturinstrumente oder orchestrale Sounds ersetzt worden. Die Produktion ist dabei modern gelungen, wenngleich auch ein bisschen austauschbar. Viel mehr Spielraum hat man allerdings kaum, wenn man sich irgendwo zwischen TRISTANIA, NIGHTWISH und noch gothiclastigeren Female Fronted Bands platzieren möchte. Die Keyboards und die Gitarrenwände ergeben eine undurchdringbare Soundwand, die Drums arbeiten sich vor allem bei den sperrigen Passagen nach vorne. Ausnahmen sind die ruhigen balladesken Parts von 'Innocent Child' und 'Broken Hearts'. Das erstgenannte ist eine Ballade/Powerballade mit einem Höhepunkt, der auch im Hochsommer eine Gänsehaut auf die Haut zaubert. Bei diesem Song kann sich die Stimme von Helena voll entwickeln und überzeugt auf ganzer Linie. Die zweite Ballade gehört zu den Bonustracks der Digital Edition und ist zusammen mit dem Piano ebenso gelungen und unheimlich ergreifend, was auch an der ganzen Atmosphäre durch die Samples am Anfang und am Ende des Titels liegt, die das ganze Szenario von der ersten Sekunde an dem Hörer begreiflich machen, bevor der Text einsetzt.

Abgesehen von den Balladen bewegt sich das Album auf einem erkennbar roten Faden, der der Band viele Ansprüche auferlegt und sie durch die dichten Songs und vielen Ideen fordert. Oftmals verharrt die Band aber auch auf sicherem Terrain von Pop-Refrains wie im Opener 'Silence Is My Friend' oder ausgelutschter Mittelaltermelodien wie der Flöten in 'The Vikingsong' oder im gleichförmigen 'Friheten Vil Seire'. Das Kitschwerk 'We'll Be Free' hätte es besser auch nicht als Bonussong in die Veröffentlichung geschafft. Auf der anderen Seite gibt es auch in den verbleibenden 10 Bombastmetal-Tracks viele gute Harmonien, meist starken Gesang und immer wieder sperrige Haken, die die Songs nicht zu eingängig machen. Zusammen mit der ausdrucksstarken Stimme von Helena ergeben sich dadurch Werke, die zumindest die Kür solcher Bands souverän erfüllen und darüberhinaus einige Ansätze der Eigenständigkeit und des weitergehenden Anspruchs an Arrangements und Emotionen aufzeigen. Viele Bands würden am stilistischen Mix aus Gothic Metal, Orchesterbombast, Mittelalter- und Orient-Einflüssen scheitern, aber IMPERIA bekommen es so hin, dass es zusammenpasst. Ob allein die instrumentalen Arrangements das Korsett dieses Stils aufbrechen können oder vielleicht sogar noch verstärken, steht noch in den Sternen. Daher sollte man die Band einfach so als das nehmen, was sie darstellt, und keine weitergehenden Prog- oder Alleinstellungsmerkmale einfordern. Dann wird man mit mehr als solider Kost entlohnt.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Silence Is My Friend
02. Crossroads
03. Broken (When The Silence Cries)
04. Away
05. Friheten Vil Seire
06. My Screaming Heart
07. Motherlove
08. The Vikingsong
09. Spirit Chase (Keep Fighting)
10. Innocent Child
11. Wings Of Hope

(12. We'll Be Free
13. Broken Hearts)
Band Website: imperiaband.com
Medium: CD
Spieldauer: 65:40 Minuten
VÖ: 20.11.2015

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten