Varathron - The Confessional Of The Black Penitents | |
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Review von T.Roxx vom 30.10.2015 (9417 mal gelesen) | |
VARATHRON sind eine von vielen Bands, deren Name mir immer mal wieder begegnet ist, aber ich habe es immer versäumt, mich mal näher mit ihnen zu beschäftigen. Bleeding4Metal.de sei Dank, dass ich dieses Versäumnis nun endlich nachholen kann. Ein Blick in die Untiefen von metal-archieves.com verrät mir, dass es die Griechen bereits seit 1988 gibt. Einige Demos und diverse Split-Veröffentlichungen, EPs und Kompilationen zieren ihre Diskografie genauso, wie insgesamt bis dato fünf Alben. Um die Wartezeit zum nächsten Album etwas zu verkürzen, wurde am 23.10.2015 die vorliegende EP "The Confessional Of The Black Penitents“ veröffentlicht. Diese EP präsentiert 3 neue Stücke und 4 Live-Versionen aus der bisherigen Diskografie. Aufgenommen und gemixt wurde die EP im Infinite Loop Music Studio (Griechenland) und gemastert von Tom Kvalsvoll im Strype Audio (1349, ARCTURUS, DARKTHRONE, EMPEROR, CODE, ULVER) in Norwegen, außer den Live Tracks, die VARATHRONs Gitarrist Achilleas Kalantzis selbst gemastert hat. Doch nun zur Musik: Die musikalische Nähe zu den übermächtigen heimischen Kollegen ROTTING CHRIST ist allgegenwärtig. Dies verwundert kaum, wenn man sich vor Augen führt, dass VARATHRON und ROTTING CHRIST sich einmal das Personal teilten. Der Opener, der gleichzeitig auch der Titeltrack ist, leitet das Werk sehr düster ein: Keyboards, Akustikgitarren, Trommeln und blasphemisch gesprochene Worte bauen gekonnt eine bedrohliche Atmosphäre auf. Das über sieben Minuten lange 'Sinister Recollections‘ beginnt ruhig, aber ebenso bedrohlich, doch schnell bahnt sich der Midtempo-Stampfer mit raffinierten Melodien seinen Weg in die Gehörgänge; das der Drummer auch schnelles Double-Bass-Spiel beherrscht, lässt er immer wieder gekonnt aufscheinen, was der Abwechslung des langen Tracks genauso gut zu Gesicht steht, wie die immer wieder eingestreuten Arpeggios der Gitarren. So bei ca. viereinhalb Minuten zieht das Tempo dann ordentlich an. Sehr schön gemacht. Der dritte neue Track 'Utter Blackness‘ brettert nach einem Anzähler auf der Hi-Hat schön los, das Doublebass-Gewitter wird schön von hymnischen Keyboards getragen und steht im Gegensatz zu den nicht ganz so schnellen, aber eben sehr melodiösen Gitarren. Auch dieser Track hat mit fast acht Minuten ordentlich Überlänge und zeichnet sich durch einen Abwechslungsreichtum aus. Zu den Live-Versionen gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, außer dass man ihnen kaum anmerkt, dass es sich um eben Live-Versionen handelt; das Publikum ist nur am Anfang und am Ende zu hören. Die Qualität dieser Live-Tracks ist außerordentlich gut – gerne wird ja auf ähnlichen Veröffentlichungen anderer Bands eher Live-Material veröffentlicht, was maximal Bootleg-Qualität hat. Insgesamt handelt es sich bei der EP um eine sehr hochwertige Produktion. Und auch, wenn ich solchen Veröffentlichungen sonst sehr skeptisch gegenüber stehe, so hat sie bei mir ihren Zweck offensichtlich erfüllt; ich habe Lust auf mehr bekommen und bereue, dass ich mich nicht schon früher mit dieser Band beschäftigt habe. Fans von ROTTING CHRIST oder auch SOULBURN kann ich dieses Release nur wärmstens an das schwarze Herz legen. Es wird Zeit, dass VARATHRON aus dem übermächtigen Schatten von ROTTING CHRIST heraustreten, denn qualitativ stehen sie den Kollegen in wirklich nichts nach. Abschließend noch eine Info für die Vinyl-Fetischisten (wie ich ja auch einer bin): Neben den normalen Veröffentlichungen erscheint die EP außerdem als schwarze MLP im Gatefold und zusätzlich in einer streng limitierten Version (166 Stück) als farbige MLP im Gatefold mit Poster. Also Sammler: zugreifen. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. The Confessional Of The Black Penitents 02. Sinister Recollections 03. Utter Blackness 04. Unholy Funeral (live) 05. Cassiopeia's Ode (live) 06. Descent Of A Prophetic Vision (live) 07. Kabalistic Invocation Of Solomon (live) | Band Website: www.varathron.com Medium: CD Spieldauer: 40:25 Minuten VÖ: 23.10.2015 |
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