Martina Edoff - Unity | |
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Review von Judvine vom 17.10.2015 (4916 mal gelesen) | |
MARTINA EDOFF ist seinerzeit mit ACE OF BASE und DR. ALBAN durch die Gegend getourt. Später hat sie THE POODLES mitgegründet, woraufhin sie sich eine Weile aus dem Musikgeschäft zurück gezogen hat, um als Lifecoach den Kühlschrank voll zu machen. 2014 gab's dann ihr Solodebüt auf die Ohren. Ein Jahr später legt die gute Frau schon wieder mit "Unity" nach, an dem H.E.A.T. Keyboarder Jona Tee mitgearbeitet hat. Ganz schön tüchtig, die Gute. Immer, wenn man meint, eine Dekade sei vorbei, kommt jemand mit einem nach 80er klingenden Album. Der Titeltrack läutet das Album ein. Was soll ich sagen? Eingängiges Riffing, klingelndes Keyboard, hymnenartiger Refrain. 'Never Let You Down' wirkt erstmal etwas zurückgenommen (abgesehen vom Keyboard - boah, da rieche ich schon fast das Haarspray), überzeugt dann aber mit einem epischen Refrain und einem sehr schönen Gitarrensolo. Es folgt Bombastrock, auf den ein zwanzigjähriger JON BON JOVI neidisch gewesen wäre. 'World Has Gone Mad' ist die erste Singleauskopplung und hat im Refrain einen dramatischen Girlbandcharme. Aaaah, und da ist das Keyboardintro, in das die Gitarre geschmeidig hineinzupft, während MARTINA EDOFF bedächtig drüber haucht. Im Refrain von 'Spirit Of Light' kommt dann das gesangliche Brett, das diesen Song aber trotzdem nicht zur Powerballade macht. Mir springt eher BELINDA CARLISLE mit E-Gitarre in den Kopf. Die Folgestücke 'Come Alive' und 'I Am Mining' sind handelsüblicher Bombastrock mit einem Quäntchen Dramatik. Auch hier wieder das prägnante Keyboard. 'Love Keeps Turning Away' wirkt etwas frecher mit seinen sexy Gitarren und Mitsingpassagen. Da es immer wenigstens zwei Balladen geben muss, wird mit 'Moment Of Truth' nachgelegt, das schon mehr Powerballadenpotenzial hat als 'Spirit Of Light'. Mit 'Sound Of Thunder' finden wir uns endgültig im Pop Rock von vor dreißig Jahren wieder. 'This Love Is Crazy' klingt erstmal nach 90er Trashpop. Dann kommt dynamischer Rock dazu und es geht wieder. Zu guter Letzt wird es mit 'Caught In The Middle' erstmal etwas heavy, was aber nicht zu lange anhält. Der Hörer wird schnell wieder ins Funkelkonzept der vorherigen Stücke geschickt. MARTINA EDOFF bringt eine wahnsinnig gute Stimme mit, die sie auch gut einsetzen kann. Ihre Kollaboration mit Jona Tee ist nicht zu überhören. Es klingt sehr schmalzig, etwa wie EUROPE oder BON JOVI als sie sich noch die Haare toupiert haben. Das ist aber nicht schlimm. Es ist Platz für diese Musik da. Wer Metal mit Eiern möchte, sollte diese Platte lieber im Laden lassen. Wer hingegen auch gerne mal ein bisschen Mascara trägt und sich mit Leospandex auf Hair Metal Parties herumtreibt, sollte unbedingt reinhören. Ich persönlich find's ganz geil. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Unity 02. Never Let You Down 03. World Has Gone Mad 04. Spirit Of Light 05. Come Alive 06. I Am Mining 07. Love Keeps Turning Away 08. Moment Of Truth 09. Sound Of Thunder 10. This Love Is Crazy 11. Caught In The Middle | Band Website: www.martinaedoff.com Medium: CD Spieldauer: 39:16 Minuten VÖ: 16.10.2015 |
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