Interview mit Markus von Outrage

Ein Interview von Eddieson vom 10.01.2014 (6562 mal gelesen)
OUTRAGE aus Österreich veröffentlichten Ende 2013 ihr zweites Album "Brutal Human Bastard". Frontgrowler Markus Urstöger erzählte mir wer der Brutal Human Bastard ist, warum es sie immer wieder in den Kohlekeller zieht und wie es so in der österreichischen Szene aussieht. Viel Spaß!

imgcenter

Hi! Hier ist Jan von Bleeding4metal. Wie geht's? Ich hoffe ihr seid gut ins neue Jahr gekommen?

Markus: Hey Jan, vielen Dank, uns geht es bestens. Den Jahreswechsel haben wir gut überstanden, jetzt können wir mit voller Energie ins Jahr 2014 starten. Ich hoffe auch du hast alles gut überstanden.

"Brutal Human Bastard" ist jetzt seit einiger Zeit raus. Jetzt, mit etwas Abstand, wie zufrieden seid ihr mit dem neuen Machwerk?

Markus: Wir sind wirklich sehr zufrieden. Die Rückmeldungen unserer Fans sind fantastisch und auch die Reviews sind zum größten Teil sehr positiv ausgefallen.

Wer oder was ist für euch der Brutal Human Bastard?

Markus: Mit Brutal Human Bastard wollen wir sagen, dass der Mensch ein brutaler Bastard ist. Man muss sich nur die täglichen Nachrichten ansehen und jeder weiß, was gemeint ist. Wir machen uns über kurz oder lang selber kaputt.

OUTRAGE wurde 2000 gegründet. Wie kam es zur Gründung der Band? Aus einer Bierlaune heraus? Erzähl' doch mal bitte etwas über die Entstehung der Band.

Markus: Eine uns bekannte Band aus der Umgebung wollte sich damals auflösen, da ein Teil Death- und der andere Black-Metal spielen wollten. Und da Manuel, Martin (unser damaliger Drummer) und ich auch Death Metal spielen wollten, haben wir uns zum Jammen mit den anderen getroffen. Nach einigen Proben haben wir uns entschieden weiterzumachen und eine neue Band zu gründen. OUTRAGE war geboren. Mittlerweile sind allerdings nur noch Manuel und ich übrig. Das aktuelle Line-Up besteht nun schon seit 2009.

Mal angenommen, es gäbe kein Internet und ihr müsstet euch musikalisch beschreiben für jemanden, der euch noch nicht kennt. Was zeichnet also OUTRAGE aus?

Markus: NECKBREAKING DEATH METAL! Wir machen unkomplizierten, straighten Death Metal ohne Schnörkelei. Uns ist wichtig, dass das Publikum Spaß hat und bei passendem Groove richtig abgehen kann. Genau das ist es, was uns liegt und, meiner Meinung nach, auszeichnet.

Ihr stammt aus Österreich. Bis auf MOZART, PUNGENT STENCH, BELPHEGOR, FALCO und DIE ERSTE ALLGEMEINE VERUNSICHERUNG fällt mir da spontan musikalisch nicht viel zu ein, vor allem nicht aus dem Bereich Death Metal. Was tut sich da also und in der österreichischen Death Metal-Szene?

Markus: Die österreichische Szene ist gar nicht so klein, allerdings spielt sich das meiste im Underground-Bereich ab. Da es in Deutschland auch so viele aufstrebende Bands gibt, ist es für österreichische Bands sehr schwer Fuß zu fassen. Es gibt sehr viele gute Bands bei uns aber leider fehlt vielen dann das nötige Durchhaltevermögen. Es gibt nicht viele, die schon so lange im Geschäft sind wie wir. Das Business ist wirklich sehr, sehr hart.

Wenn man mal schaut, dann findet man noch zwei weitere Bands mit Namen OUTRAGE. Eine japanische und eine deutsche Thrash Metal Band. Gab es da noch keinen Ärger?

Markus: Bis jetzt gab es da noch nie Probleme. Allerdings wurden wir beim Hellraiser Festival in Leipzig von einem Journalisten mit der deutschen Band OUTRAGE verwechselt. Nach unserer Show war ihm dann aber klar, dass wir nicht diese sind, da wir doch ganz anders klingen. Leider war bei unserer Gründung Google noch nicht so präsent und darum dachten wir noch nicht daran zu schauen, ob es noch eine Band namens OUTRAGE gibt. Ich vermute auch, dass damals die anderen noch keine Homepage hatten. imgleft

Ich gehe mal davon aus, dass ihr nicht von der Band lebt, sondern noch reguläre Jobs nebenbei habt. Hättet ihr Bock drauf, von der Musik zu leben, ständig auf Tour zu sein, und den Rockstar raushängen zu lassen? Oder ist es gut so, wie es jetzt ist?

Markus: Davon zu leben ist leider bei Weitem nicht möglich. Es könnte natürlich immer ein bisschen mehr sein, allerdings würde das auf Dauer beruflich sicher ein Problem werden. Wir wollen 2014 schauen, dass wir so viel wie möglich spielen, um unser Album gut zu promoten. Wenn wir gut davon leben könnten, würde ich das natürlich schon gerne probieren.

Eure Musik hat starken Einfluss vom Florida Death. Welche Band ist da euer Haupteinfluss und welche ist deine Lieblings-Florida Death Metal-Band?

Markus: Unsere Musik wird von vielen Bands beeinflusst, aber am stärksten haben SIX FEET UNDER und OBITUARY von den Florida Death Metal-Bands unseren Musikstil geprägt. OBITUARY ist auch mein persönlicher Favorit wenn es um Death Metal aus dieser Ecke geht.

Eure beiden Alben wurden im Kohlekeller Studio aufgenommen. Warum habt ihr euch grad für dieses Studio entschieden?

Markus: Das erste Mal gingen wir aufgrund guter Referenzen einer anderen Band zu Kohle ins Studio. Wir waren so zufrieden, dass wir bereits nach der Veröffentlichung von "Contaminated" wussten, dass wir unser nächstes Album wieder im Kohlekellerstudio aufnehmen möchten.

Mit welcher Band würdet ihr gerne mal den Tourbus teilen?

Markus: Ich würde gerne mit BEHEMOTH oder KATAKLYSM auf Tour gehen, oder am besten mit beiden. Bei denen kann man sich sicher sein, dass die Shows immer gut besucht sind. Und auch der Spaß im Tourbus würde sicher nicht zu kurz kommen.

Wie bist du zum Metal gekommen und hast du ein Alltime-Favorite-Album?

Markus: GUNS 'N' ROSES hat mich Anfang der Neunziger zum Metal gebracht. Es gibt so viele gute Alben, da kann ich mich schwer festlegen.

Wenn du jetzt mal an die komplette OUTRAGE-Zeit zurückdenkst, was war das bisher positivste als auch negativste Erlebnis?

Markus: Positive gibt es Gott sei Dank sehr viele, z. B. unsere Show als Co-Headliner von OBITUARY in Wien, die Show am Donauinselfest in Wien oder unser Auftritt am Metalcamp 2007 in Slowenien. Negativ finde ich die Entwicklung in der Szene. Hier sag ich nur: „verpflichtender Ticketverkauf“, oder „Online-Votings“ ... ich hoffe, dass dies wieder besser wird.

Ihr habt ja schon auf verschiedenen Festivals gespielt, wie z. B. das Metalcamp oder Metalfest. Spielt ihr lieber Festivals oder normale Konzerte?

Markus: Uns ist es egal, ob es ein Festival oder eine Clubshow ist. Wir wollen die Menge zum Bangen bringen, das ist das Wichtigste. Natürlich macht es aber auch Spaß auf größeren Festivals zu spielen.

Was sind eure Pläne für 2014?

Markus: Geplant sind bis jetzt ein paar kleine Indoor-Festivals bzw. Clubshows. Natürlich hoffen wir auch, bei dem einen oder anderen Open Air Festival dabei zu sein. Da sind wir gerade am Organisieren.

So, das war es. Vielen Dank für deine Zeit und die letzten Worte gehören dir.

Markus: Ein großes Dankeschön an alle Fans und Veranstalter die uns in den letzten 13 Jahren so großartig unterstützt haben!! The Future is an OUTRAGE!!!

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten