Skialykon - Vestigio | |
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Review von grid vom 26.08.2015 (4445 mal gelesen) | |
Erneut erreicht uns ein Einmann-Projekt aus dem Hause Naturmacht Productions und wieder einmal hat Hausherr Robert Brockmanns sicheres Spürnäschen für musikalische Außergewöhnlichkeit nicht getrogen. Der Trüffel, den er diesmal aufgespürt hat, heißt SKIALYKON und der legt mit "Vestigio" nicht einfach nur ein weiteres Debütalbum im Jahr 2015 vor, sondern hat ein Kniefallalbum eingespielt. Vulr, der Kopf hinter SKIALYKON, erzählt auf "Vestigo" von alten Religionen und mystischen Naturerscheinungen und wählt als Grundlage atmosphärischen Black Metal mit Rauschegitarren und Krächzgesang. Doch der Mann aus Italien hat weitaus mehr als den versierten Umgang mit den Grundzutaten drauf. Virtuos im Umgang mit feinen Stimmungen und zarten Linien lässt er seine Melodien und Klangarrangements zwischen zauberhaft-verträumter Melancholie und rau-archaisch paganer Einfachheit wandern. Klargesänge, epische Chöre, opernhafte - schwulstlose! - Majestät unterstreichen seine Erzählungen auf sehr berührende Art und Weise. "Vestigio" präsentiert sich anfangs etwas unauffällig, denn die vom mittleren Tempo bestimmten Melodien entfalten erst ganz allmählich ihre unaufdringliche und subtile magische Ausstrahlung. Doch innerhalb der Lieder gibt es genug unterschiedliche, markante und sehr bewegende Momente, die sich zu packenden Wegmarken auswachsen. Da ist zum Beispiel das kurze Klargesangsfinale in 'Guardiani' oder das intensive Ende von 'La Morte Di Iperborea', welches für mich der Höhepunkt der Platte ist. Auch die pagane Erhabenheit, mit der 'Kartharsis' verklingt, ist von unaufdringlicher Überzeugungskraft und wohl gerade deswegen so groß. Die Stärke der Melodien tritt hier derart komprimiert in Erscheinung, dass oft nur eine Minute genügt, um Langzeitwirkung zu entfalten. Frühneunziger Norwegen-Atmophäre blitzt in 'Ai Tempi Di Crono' auf, der anfangs ungewohnt heftig stürmt und dennoch kein Einbruch im Gesamtbild der Platte ist. Dass sich die vielen subtilen Feinheiten von "Vestigio" erst nach mehrmaligen Durchläufen in ihrer Gesamtheit erschließen, sollte keinen Freund des atmosphärischen Schwarzmetalls davon abhalten, in 'Guardiani', 'La Morte Di Iperborea' oder 'Ai Tempi Di Crono' reinzuhören. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Praeludium 02. Suonator Celeste 03. Guardiani 04. Ode Alla Pioggia 05. Ceimon Kai Nefos... 06. La Morte Di Iperborea 07. Skotádi 08. Ai Tempi Di Crono 09. Katharsis 10. Metempsicosis | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 59:57 Minuten VÖ: 26.07.2015 |
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