Panzerkreuzer - Aurora

Review von Baterista vom 06.07.2015 (6394 mal gelesen)
Panzerkreuzer - Aurora PANZERKREUZER sind Neulinge in der offiziellen deutschen Metallandschaft und kommen aus dem schönen Dresden. Mit ihrem Debüt "Aurora" beglücken sie uns mit ziemlich doomigem Death Metal, der stellenweise an BOLT THROWER erinnert, auch wenn Vergleiche nie gern genommen werden.

Wer jetzt denkt "Panzerkreuzer Aurora? Kommt mir bekannt vor.", der hat Recht. Selbiges Kriegsschiff läutete 1917 mit einem Kanonenschuss die russische Oktoberrevolution ein (die nach gregorianischem Kalender eigentlich im November stattfand, aber das ist ein anderes Thema). Besonders die nicht mehr ganz Taufrischen unter uns, die noch DDR-Geschichtsunterricht hatten, dürften die Bezeichnung Panzerkreuzer Aurora bis zum Abwinken gehört haben. Auch das Artwork der vorliegenden Veröffentlichung lässt alte Saiten in mir anklingen.
Das Schiff gibt es immer noch, trotzdem es im 2. Weltkrieg bei der Verteidigung von Leningrad (jetzt Sankt Petersburg) gesunken ist. Es wurde gehoben, mehrmals restauriert und ist nun ein Museum.

Mit Blick auf das hier vorliegende Debüt kann man sagen, dass die Musik der Dresdener die Schwere und Düsternis eines gepanzerten Kriegsschiffes atmosphärisch gut einfängt. Der Name ist also Programm. Mit dem Opener 'New Chelovek' (eine englisch-russische Kombi, die wörtlich übersetzt neue Menschen oder neuer Mensch heißt) kommt gleich der meines Erachtens beste Song des Albums zum Einsatz. Es groovt, stampft und rollt tonnenschwer aus den Boxen. Alle anderen Songs ordnen sich diesem mehr oder weniger unter, sind aber oft noch schleppender. Einzige Ausnahme bildet das Akustikstück 'Interludium', das eine wunderbare Stimmung einfängt: Irgendwas zwischen nach dem Gewitter und vor dem Gefecht würde ich sagen. Es strahlt Ruhe, Nachdenklichkeit und innere Sammlung aus. Gut gemacht!

Fazit: PANZERKREUZER präsentieren uns einen gelungenen Erstling, der keine Meilensteine enthält, aber als gutes Stück Musik bezeichnet werden darf. Leider gab es keinen wirklichen Ohrwurm, so dass man die Mucke zwar prima hören kann, sie jedoch nicht groß im Gedächtnis haften bleibt. Daher gibt es nur 6,5 Punkte, mit Aussicht auf mehr. Mich würde interessieren, ob man sich mit jedem neuen Album thematisch eines anderen Kriegsschiffes annimmt oder ob der Bandname dann doch eher aus anderen Gründen gewählt wurde. Ich bin gespannt.

Reinhören: 'New Chelovek' / 'Interludium' / 'Damnatio Memoriae'.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. New Chelovek
02. Aurora
03. Total Denial
04. Interludium
05. Damnatio Memoriae
06. Red Flame
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 41:53 Minuten
VÖ: 06.06.2015

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