Obsequiae - Aria Of Vernal Tombs

Review von grid vom 29.05.2015 (5116 mal gelesen)
Obsequiae - Aria Of Vernal Tombs Nachdem im Jahr 2011 "Suspended In The Brume Of Eos" mein Interesse an weiteren Taten von OBSEQUIAE geweckt hat, liegt nun mit "Aria Of Vernal Tombs" das dritte Vollalbum besagter Band vor mir. Die Amerikaner sind nach wie vor dem dunklen Metal und den Mittelalterweisen verpflichtet und halten sich weiterhin von jeglichem Überschwang fern, wenn sie verspielte mittelalterliche Melodien in metallische Dunkelheit integrieren. Das mittelalterliche Quellenmaterial dient OBESIQUAE nicht nur als Inspirationsgrundlage, sondern prägt alle Stücke auf ganz entscheidende Art und Weise. Da OBSEQUIAE nicht eine Sekunde auf überbordende Possenreißerei setzen, haftet ihrer Musik, auch in den stromgeladenen Momenten, etwas Unaufdringliches und Ernstes an. Das macht "Aria Of Vernal Tombs" sicherlich nur für einen engeren Kreis interessant und steht der Vereinnahmung durch die breite und laute Masse entgegen. Die allerbesten Momente erlebt "Aria Of Vernal Tombs" in den kleinen akustischen Instrumentalstücken 'Ay Que Por Muy Gran Fremosura', 'L'Amour Dont Sui Espris', 'The Anchoress's Orison', die mit ihren innig zarten Melodien sofort das Bild eines Harfe spielenden Troubadours vor dem geistigen Augen entstehen lassen. Nicht zufällig musizierten Tanner Anderson (Gitarre, Bass, Gesang) und Andrew Della Cagna (Schlagzeug) in ihrer Vorgängerband AUTUMNAL WINDS unter den Namen Blondel de Nesle und Neidhart von Reuental. Mit dieser Namenswahl haben sie ihre Verehrung für die Musik des 13. Jahrhunderts mehr als deutlich zum Ausdruck gebracht. Der Dritte im Bunde, der auf "Aria Of Vernal Tombs" für Furore sorgt, heißt Vicente La Camera Marino und trägt mit seinem Harfenspiel entscheidend zur mittelalterlichen Stimmung des Albums bei. Man sollte also Alter Musik nicht abgeneigt gegenüberstehen, wenn man sich mit OBSEQUIAE beschäftigt, denn zu deutlich sind die Spuren, die sie im Schaffen der Amerikaner hinterlassen hat.

Die filigranen Stücken finden ihre Gegenstücke in den dynamischen, stromgeladenen Liedern wie 'Autumnal Pyre' oder 'In The Absence Of Light' oder 'Orphic Rites Of The Mystic'. Diese sind die Gegenparts in diesem Spiel der Stimmungen und setzen mit bewegter, aber niemals übertreibender, und immer stimmiger Dramaturgie zusammen dem leicht verhallten heiseren Gesang, der die Brücke zum Black Metal schlägt, die kunstvollen Kontraste.

Fazit: "Aria Of Vernal Tombs" haftet eine in allen Momenten fein durchdachte Ausgewogenheit an, die dieses Album zu etwas Besonderem macht.


Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Ay Que Por Muy Gran Fremosura
02. Autumnal Pyre
03. Until All Ages Fall
04. L'Amour Dont Sui Espris
05. Pools Of A Vernal Paradise
06. Anlace And Heart
07. The Anchoress's Orison
08. In The Absence Of Light
09. Wilweorthunga
10. Des Oge Mais Quer Eu Trobar
11. Orphic Rites Of The Mystic
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 44:16 Minuten
VÖ: 11.05.2015

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten