Jeff The Brotherhood - Wasted On The Dream | |
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Review von Stormrider vom 21.05.2015 (4235 mal gelesen) | |
JEFF THE BROTHERHOOD ist ein Duo aus Nashville, das die eigene Musik als Mischung aus 70s Hardrock, 80s Punk, 90s Grunge und Pop-Melodien bezeichnet, und viel treffender kann man die Mischung die auf "Wasted On The Dream" geboten wird, eigentlich auch nicht beschreiben. Die meisten Songs sind sehr minimalistisch instrumentiert und leben von einer eingängigen Gesangshookline. Dabei haben die beiden Orrall-Brüder doch schon aufgestockt. Die Gitarre darf nun mit allen sechs Saiten teilnehmen, früher nutzte man derer nur drei, und auch das Schlagzeug wurde um ein paar Elemente erweitert, anstatt auf den puren Minimalismus zu setzen. Neben der bereits erwähnten musikalischen Einordnung, werden aber auch immer wieder ein guter Schuss 70er-Doom, Tony Iommi Gedächtnisriffs sowie an Ozzy erinnernde Vocals eingestreut. So zum Beispiel zu hören beim Albumopener 'Voyage Into Dreams' und 'Melting Place'. Nach dem hardrockigen Start, muss man sich aber bereits beim zweiten Song komplett von der Erwartungshaltung verabschieden, denn in diesem poppigen Song gibt sich niemand geringeres als Ian Anderson (JETHRO TULL) mit einem Querflötensolo die Ehre, und das an dritter Stelle platzierte Albumhighlight 'Cosmic Visions' passt, mit seiner extrem cheesigen Hookline wieder kaum zum Vorgänger, bleibt dabei aber immer so catchy und flockig, dass sich die Melodie über Tage nicht aus dem Ohr traut, wenn sie sich erst mal dort festgesetzt hat. Insgesamt ist "Wasted On The Dream" sowohl sehr schwer zu fassen, als auch total eingängig. Man sitzt irgendwie zwischen allen Stühlen und doch wieder ganz fest auf einem. Ich habe mir das Album nun tagelang angehört und kann mit dieser Stilmixtur aus Hippie, Indie, Punk, Pop und leichtem Heavy-Doom eine Menge anfangen. Allerdings gibt es auf dem Album auch ein paar ziemlich durchschnittliche Nummern, und die mehr als obskure Gesangsdarbietung in 'Prairie Song' ist auch eher etwas für einen eingeweihten Kreis, wobei die Lyrics durchaus charmant sind. Es entbehrt bei einer Band, die sich auch optisch stark an den 70er orientiert, übrigens nicht einer gewissen Komik, zwei aufeinanderfolgende Songs 'In My Dreams' und 'In My Mouth' zu nennen. Aber lassen wir diese schlüpfrigen Gedankengänge. Wer also mal eine etwas andere Platte auflegen möchte, der sollte unbedingt in "Wasted On The Dream" reinhören. Ich finde es großartige, unaufgeregte Musik für das abendliche Barbecue, die zwar keinen Härtepreis gewinnt, aber gerade wenn man mit Freunden zusammensitzt, die nicht dem Metalparalelluniversum entspringen, allen irgendwie gerecht wird. Anspieltipps: 'Cosmic Vision' und das irgendwie an einen 80er Atari-Soundtrack erinnernde 'In My Mouth'. - ohne Wertung - | |
Trackliste | Album-Info |
01. Voyage Into Dreams 02. Black Cherry Pie 03. Cosmic Visions 04. Mystified Minds 05. Melting Place 06. In My Dreams 07. In My Mouth 08. Karaoke, TN 09. Coat Check Girl 10. What's A Creep 11. Prairie Song | Band Website: www.jeffthebrotherhood.com/ Medium: CD Spieldauer: 39:33 Minuten VÖ: 08.05.2015 |
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