Lancer - Second Storm

Review von Stormrider vom 04.05.2015 (5635 mal gelesen)
Lancer - Second Storm Das ist sie also die neue HELLOSTRATOIRONGAMMAFALL. Damit dürfte klar sein, wo der Sound der 2009 gegründeten Schweden von LANCER zu verorten ist. Die neun Tracks auf dem passenderweise "Second Storm" betitelten Zweitling lassen definitiv keine Frage offen, wo die musikalischen Einflüsse des Quintetts liegen. Innovationen? Fehlanzeige! Gute Laune? Jede Menge!

Das Review dieser Scheibe kann man daher wirklich kurz halten. Wer auf HELLOWEEN mit Kiske, frühe HAMMERFALL, MAIDEN-Twingitarren, GAMMA RAY in der frühen Post-Scheepers Ära und ältere EDGUY-Scheiben steht, der wird "Second Storm" sehr schnell ins Herz schließen. Hier wird aufs Gaspedal getreten, die Leads duellieren sich mit den sirenenartigen Vocals von Fronter Isak Stenvall (der auch optisch irgendwo in den 80ern steckt - es soll ja Friseure geben, die sich weigern, so was zu schneiden) und die Melodien sind nicht dazu geeignet, bei Kerzenschein und Rotwein eine düstere Stimmung zu verbreiten, sondern laden direkt zum Mitwippen und Mitsingen ein. Der Hymnenfaktor ist ordentlich, wenn auch noch nicht ganz so ausgeprägt wie bei den Vorbildern, aber die jederzeit spürbare Spielfreude macht da einiges wett. Zu guter Letzt sprechen Songtitel wie 'Running From The Tyrant', 'Masters And Crowns', 'Children Of The Storm' und 'Steelbreaker' eine deutliche Sprache. Das Album soll Spaß machen und nicht die weltpolitische Lage verändern.

Spieltechnisch ist, wie bei den meisten skandinavischen Bands des Genres, nichts auszusetzen, die Produktion ist dem Songmaterial angepasst relativ wenig dreckig aber dafür kommen alle Instrumente gut zur Geltung. Für Genreafficinados, die einfach mal neue Songs im vertrauten Sound hören möchten, ist "Second Storm" damit ein Album, mit dem sie ein paar schöne Stunden haben werden. Wer mit Highspeed-Melodic-Metal und Sirenenvocals nicht viel anfangen kann, den werden LANCER aber nicht bekehren.

"Second Storm" ist mitnichten die Neuerfindung des metallischen Rades, aber eine Platte mit der man als Fan des Genres nichts falsch macht. Wie man sich aber bei einem Bandnamen wie LANCER (die Übersetzung ist Lanzenreiter und damit ein Soldat der mit einer Lanze bewaffnet ist) einen monströsen Kampf-Strauß als Maskottchen ausgesucht hat, das müssen LANCER irgendwann mal aufklären.

Anspieltipps: 'Steelbreaker', 'Fool Marches On'

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Running From The Tyrant
02. Iwo Jima
03. Masters And Crowns
04. Behind The Walls
05. Aton
06. Children Of The Storm
07. Steelbreaker
08. Eyes Of The Liar
09. Fool Marches On
Band Website: www.lancermetal.com
Medium: CD
Spieldauer: 51:04 Minuten
VÖ: 10.04.2015

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