Aktor - Paranoia

Review von Stormrider vom 27.03.2015 (4340 mal gelesen)
Aktor - Paranoia Chris Black hat in den letzten Jahren jede Menge hervorragender Alben veröffentlicht, u. a. gehören zu seinen Babys die Werke von HIGH SPIRITS, PHARAOH und DAWNBRINGER. Dass er es also versteht grandiose Musik zu schreiben, dürfte weitgehend unstrittig sein. Nun legt er, gemeinsam mit den beiden Finnen Tomi Leppänen und Jussi Lehtisalo, den nächsten Rundling vor. Während die anderen Projekte von Chris "The Professor" Black meist im 80er Jahre Metal und Hard Rock verortet sind, geht es nun mit AKTOR eher noch ein Jahrzehnt weiter zurück, dorthin wo der Metal seine Anfänge nahm.

Die Basis für "Paranoia" sind folglich Classic- und Psychedelic Rock, allerdings sollen das nicht die einzigen Zutaten in dieser nicht ganz einfach zu beschreibenden Platte sein. Denn neben den teilweise durchaus an BLUE ÖYSTER CULT oder ganz, ganz alte JUDAS PRIEST angelehnten Songstrukturen und Riffs sind es vor allem die massiv eingesetzten Synthesizer-Effekte, die sich ständig in den Vordergrund spielen. Sehr zu meinem Bedauern. Fast alles was an guten Ideen auf den sechs Saiten fabriziert wird, wird irgendwann von einer an Early-80s erinnernde Computerspielmusik überzogen. Diese hier stark dominierenden elektronischen Soundspielereien rufen bei mir jede Menge Assoziationen an die Anfänge der Computerspiele zurück. Klingt ein wenig wie ein "Donkey Kong" oder "Gianna Sisters"-Soundtrack, dem anstandshalber Gitarren beigemischt wurden. Das kann man natürlich hören, wenn man dazu auch noch die guten alten pixeligen Scroll-Jump-N-Runs zockt, aber ohne diese visuelle Unterstützung, oder alternativ irgendwelches Kraut, ist "Paranoia" durchaus nicht ganz so einfach zu konsumieren. Würden andere Elemente (Refrains, Riffs, Soli usw.) sich so sehr in den Vordergrund spielen, dass man die Songs immer wieder hören will, könnte man über dieses fürchterliche Gefiepe ja hinwegsehen. Dem ist aber leider nicht so, und so bleiben die zehn Tracks, aller Fluffigkeit zum Trotz, einfach nicht im Ohr hängen, und da auch der Gesang vergleichsweise bieder ausfällt, ist "Paranoia" im Gesamtschaffen von Chris Black in meinen Ohren alles andere als ein Highlight. Vielleicht bin ich aber auch einfach nicht intellektuell genug für diese 35 Minuten.

Wer einen experimentellen Trip hören möchte, der sich sowohl mit den Anfängen des Metal, als auch mit den Anfängen der elektronischen Musik in Symbiose beschäftigt, der kann ein Ohr riskieren. Von einem Blindkauf, nur weil der Name Chris Black draufsteht, ist aber zumindest allen Fans der klassischen Metal-Werke des Professors abzuraten. Mein Fall ist "Paranoia" definitiv nicht.

Gesamtwertung: 5.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Devil And Doctor
02. Gone Again
03. Stop Fooling Around
04. Too Young To Die
05. Six Silver Suns
06. I Was The Son Of God
07. Something Nasty
08. Where Is Home
09. Never Ending No
10. The Mover
Band Website: www.facebook.com/fightinginthedark
Medium: CD
Spieldauer: 35:54 Minuten
VÖ: 20.02.2015

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