Solefald - World Metal. Kosmopolis Sud | |
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Review von grid vom 05.02.2015 (5683 mal gelesen) | |
Die Grenzgänger und Stilbrecher SOLEFALD verlegen ihr abenteuerliches Treiben von Nord nach Süd und halten eine mit viel Fantasie, Schalk und Ernsthaftigkeit zusammengestellte Scheibe parat. Ist die vorausgegangene EP "Norrønasongen. Kosmopolis Nord" geprägt von der Schwermut des Nordens, bewegend in Szene gesetzt mit dauerklagender Violine und (be)drückendem Noise-Gemisch aus Bass, Keys und vielem mehr, setzen Cornelius von Jackhelln und Lars Are Nedland auf "World Metal. Kosmopolis Sud" auf komplett andere Stimmungen. Sie lassen uns die schweißgetränkte Atmosphäre der Techno-Tanztempel spüren; eine Kalimba fängt Sonnenschein ein ('Le Soleil'). Gitarren laufen treibend durch die Songs. Mit allen möglichen Stilzitaten schmücken sie an unerwarteten Stellen ihre Lieder, Elektronikklänge geben den Ton an, dadaistische Überspanntheit ('Bububu Bad Beuys') bricht sich Bahn und bei all dem sind Eingängigkeit und der mühelose Fluss der Musik stets oberstes Gebot. Das Duo plündert übermütig jede Schublade und entzieht sich selbst jeder Kategorisierung. Darüber hinaus leuchten SOLEFALD das ohnehin schon schillernde Universum ihrer Klänge mit Texten aus, die zum Nachdenken auffordern. Sie fassen das Unfassbare des 22. Juli 2011 in Worte und lassen ihre Gedanken um Geschichte und Gesellschaft kreisen. Selbstverständlich handhaben sie auch Sprache kreativ und verbauen Englisch und Deutsch in derselben Textzeile ('Future Universal Histories'). Wenn sie die Sonne besingen und zwischen gegrowltem Französisch und klargesungenem Norwegisch wechseln, verstärken und erhöhen sie auf spielerische und eindrucksvoll bildgebende Art die Kontraste und abonnieren auf Dauer die Aufmerksamkeit des Hörers. Musik, die süchtig macht und mit jeder Runde abhängiger. Fazit: Brachial, wie nur wenige, überschreiten SOLEFALD alle Stilgrenzen, tun das eine und lassen das andere nicht. "World Metal. Kosmopolis Sud" ist ein weiterer Beweis für die Einzigartigkeit dieser Band. Im SOLEFALD'schen Universum wächst zusammen was überhaupt nicht zusammen gehört und zum Vorschein kommt weder ein Ungeheuer noch ein Fabelwesen, sondern schlicht und ergreifend ungeheuer fabelhafte Musik. Anspieltipps: alles Gesamtwertung: 10.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. World Music With Black Edges 02. The Germanic Entity 03. Bububu Bad Beuys 04. Future Universal Histories 05. Le Soleil 06. 2011, Or A Knight Of The Fail 07. String The Bow Of Sorrow 08. Oslo Melancholy | Band Website: www.solefald.no Medium: CD Spieldauer: 50:15 Minuten VÖ: 06.02.2015 |
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