Stormhunter - An Eye For An I

Review von EpicEric vom 15.01.2015 (7431 mal gelesen)
Stormhunter - An Eye For An I STORMHUNTER sind eine dieser Bands, bei denen es schwer fällt zu glauben, dass sie kein Label finden. Insbesondere, wenn man am oberen Artikelrand auf meinen Namen klickt und aus den Rezensionen die aus dem unteren Bewertungsdrittel herauspickt, bei denen nämlich zumindest ein Label der Meinung gewesen ist, dass das dort präsentierte unterstützungswürdig sei.

Die Truppe aus Balingen hier hat jedenfalls neulich ihr drittes Album in Eigenregie auf den Markt geworfen. Und unter dem Namen "An Eye For An I" wird genau da weiter gemacht, wo "Crime And Punishment" aufhörte. Naja, nicht ganz genau da. Die beiden ersten Alben von STORMHUNTER strotzen nur so vor aberwitzigen Shredorgien, die als das kapitalste Trademark des Fünfers gezählt werden dürfen. Aber zwischen den altteutonischen Melodien und Hooks (ja, auch die gibt es - traumhaft, nicht??) scheinen hier und da noch lyrische Grobschnitzungen und sich wiederholende Gesangslines hindurch. Die drei seither vergangenen Jahre hört man dem neuen Album aber wirklich an, die Texte entfernen sich vom nackenhaaraufrichtenden GRAVE DIGGER-Standard, Melodieführung wurde ebenfalls gepaukt. Nicht, dass das abseits des Gesangs nötig gewesen wäre, denn mit neuzeitlicher Terminologie wie "Power Metal" braucht man hier gar nicht erst anfangen. Die den Einflüssen zeitgenössischen Musikmedien haben das viel besser beschubladet, man kriegt hier Melodic Speed Metal Galore.

Chef-RVNNING WILDler Rock 'n' Rolf mit seinen Bienenschwarmriffs hat hier augenscheinlich wieder den herbsten Einfluss hinterlassen, die Melodien klingen eher frühen HELLOWEEN entliehen. Hier meine formelle Entschuldigung an die unentschlossenen vielleicht-Käufer, die vermutlich in jeder Rezension des Internets die selben zwei Bandnamen lesen müssen. Aber zumindest halten wir uns mit den IRON MAIDEN-Vergleichen zurück.

Genau wie die Band mit dem Gebolze in den ersten Takten des Openers 'A Thousandth Part', das hält sich aber nicht lange und schon bald ist der Song ein so gutes Beispiel für die Spielart auf "An Eye For An I" wie so ziemlich jeder andere Song auf dem Album. Der raue Gesang mag nicht jedermanns Sache sein, ich persönlich schätze aber die Distanzierung vom herkömmlichen Tralala, das heutzutage zur Begleitung melodiösen Metals neigt. Was mich hingegen schon annagt, ist der wiedermal butterfluffige Leadgitarrensound. Die tiefen Stellen sägen wie's sein soll, aber sobald die Leads 'ne Saite zu hoch gehen, klingen die Riffs mitunter wie die Achtziger sich eine Laserpistole mit 180 bpm vorstellten - liest sich aber schlimmer, als es tatsächlich ist. Ob man sich jetzt den erstgenannten Song, 'Hell (Is What You Make Of It)' oder 'Parasite' anhört, klassischen, altbackenen, keyboardlosen Metal gibt es hier zu Genüge. Nur das Hauptriff von 'Tortured Mind' wischt mit so ziemlich allem anderem den Boden auf.

In einer besseren Welt müsste ich das nicht sagen, aber STORMHUNTER sind ein echter Geheimtipp. Album Nummer drei würde ich als songtechnisch bestes und reifstes bezeichnen. Los, kaufen!

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. A Thousandth Part
02. Among The Blind
03. Cathodic Messiah
04. Victimized
05. Tortured Mind
06. Prelude To Madness (Instrumental)
07. Hell (Is What You Make Of It)
08. Of Knights And Men
09. An Eye For An I
10. Parasite
11. Running Down
12. Spring Is In The Air
Band Website: www.facebook.com/stormhuntermetal
Medium: CD
Spieldauer: 48 Minuten
VÖ: 00.00.0000

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