Postmortem - The Bowls Of Wrath

Review von Opa Steve vom 28.11.2014 (6791 mal gelesen)
Postmortem - The Bowls Of Wrath Ich musste jetzt wirklich nachschauen - wie lange gibt es POSTMORTEM nun mittlerweile schon? Ja, die Band schreitet tatsächlich ihrer Silberhochzeit entgegen. Wobei man dazu sagen muss, dass auch mal eine Phase von 10 Jahren war, wo man nicht sonderlich viel Output brachte. Dafür krachten sie 2008 mit "Constant Hate" wieder voll rein und pflegen seitdem einen recht konstanten Rhythmus von je zwei Jahren pro Album. Ob das gesund ist, das muss man für sich entscheiden, denn die Leistung, die sie 2008 und 2010 hinlegten, ließ mit dem letzten Album ("Bloodground Messiah") doch schon etwas nach. Und leider hat auch die neue Scheibe, "The Bowls Of Wrath", nicht mehr den aggressiven Biss wie einst. Zuerst wunderte ich mich über den Opener, den ich beim ersten Durchlauf irgendwo in die Ecke der durchschnittlichen Songs der Band stecken würde. Leider stellte ich nach dem ersten Durchlauf dann auch fest, dass dieser höchstens durch 1-2 Songs leicht getoppt werde kann. Wobei solche Entscheidungen der Alben-Dramaturgie ja eine höchst subjektive Sache sind. Nach ausreichendem Durchhören und Gewöhnung offenbart die deutlich vereinfachte Stumpfheit der Riffs aber dann doch einige mächtige Headbanger wie 'Pagan God', 'Hate Covers Hate' und den saugeilen Thrasher alter Schule 'Nothing Last Forever'. Aber man merkt doch deutlich, dass der Band die pure Aggression einer Abrissbirne wie einst "Seeds Of Devastation" (mein persönliches Fave-Album) nicht mehr gelingen will und dass sich Schwerpunkte im Songwriting verschieben. Ob das nun doch dem Alter geschuldet ist? Ich weiß es nicht. Fans von "Constant Hate" und "Seeds ..." sollten daher erst mal reinhören, Fans von "Bloodground Messiah" werden auch hier vermutlich direkt ins Schwarze treffen. Beeindruckend ist nach wie vor Matthias' Stimme, der sich in 'Blood Of The War' sogar an kleinen melodischen Grölern versucht. Der Sound ist erdig und bodenständig und weit von den glattpolierten und leblosen Sample-Orgien vieler Newcomer entfernt, war bei POSTMORTEM aber auch schon mal heftiger. Die weitestgehend im Midtempo gehaltenen Songs laden tendenziell eher zum Headbanging als zum Moshen ein. Ich hätte mir insgesamt noch ein wenig mehr Biss und Thrash erhofft und stelle fest, dass für meinen Geschmack "Seeds Of Devastation" immer noch der unangefochtene Spitzenreiter im Backkatalog der Berliner ist.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01.Until The Screamings Died
02.Pagan God
03.Hate Covers Hate
04.Oops!...I Killed Again
05.Bowls Of Wrath
06.Among The Dead
07.Doomsday Killer
08.Nothing Last Forever
09.Blood Of The War
Band Website: www.postmortem.de
Medium: CD
Spieldauer: 42:31 Minuten
VÖ: 21.11.2014

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