Dalton - Pit Stop

Review von Elvis vom 25.11.2014 (5969 mal gelesen)
Dalton - Pit Stop Ende der 80er kamen wie so viele Bands in den 80ern auch die Schweden von DALTON mit ihrem melodischen Hard Rock aus den Startlöchern. Wie für so viele andere endete die Reise nach dem zweiten Album aufgrund der aufkommenden Grunge-Welle, noch bevor der Durchbruch geschafft war. Dabei hatte das Material durchaus Hand und Fuß, aber nun ja... die Zeiten waren leider wie sie eben waren. Doch ebenso kam es in jüngerer Vergangenheit noch mal zu einer Reunion und später auch ein paar gemeinsamen Gigs. Die in Schweden ebenso wie TREAT oder natürlich EUROPE waren zunächst gefragt worden, ob sie sich eine Wiedervereinigung für eine Dokumentation im Fernsehen vorstellen könnten. Das hielt man zunächst sogar für einen Scherz, doch als die Originalbesetzung spürte, dass da immer noch ein gewisser Vibe war, dachte man sich: warum denn eigentlich nicht? Spätestens ein Gig im Vorprogramm der SCORPIONS ließ alle Dämme brechen und der Neustart war beschlossen. Nun haben DALTON mit Frontiers ein potentes Label, wenn nicht gar DAS Label schlechthin für melodischen Hard Rock im Rücken und so war ein neues Album Ehrensache. Ob man das Album wegen der Pause "Pit Stop" nannte? Der Boxenstop hat DALTON jedenfalls sehr gut getan, denn die Skandinavier haben sich hier wahrlich ein feines Album aus dem Ärmel geschüttelt.

Elf Songs werden aus der Boxengasse gestartet, die bis Anschlag vollgetankt sind mit Hooklines, Melodien und großen Refrains. Verlernt hat die Band jedenfalls nichts, denn man mag zwar ein bisschen erwachsener aussehen, aber musikalisch ist man immer noch mit einem angenehmen Retro-Nachbrenner unterwegs. Klar, hier spürt man, dass die 80er noch in den Herzen sind... aber DALTON klingen nicht abgeschmackt. Die guten Zutaten von früher werden mit sauberem Songwriting in eine glatte, klassische Album-Distanz gepackt und bestens durchgeschüttelt rauscht dieser Cocktail namens "Pit Stop" nur so an einem vorbei. Die Produktion von Erik Mårtensson (ECLIPSE, W.E.T.) steht dem Schweden-Fünfer natürlich bestens. Das Keyboard-Pedal wird schon durchweg kräftig durchgetreten, ebenso wie die Band Gas gibt und auch die Gitarren nicht zu kurz kommen. Der Verzicht auf zu viel Tempoverlust steht DALTON auch gut zu Gesicht.

Fans von früher werden sich sicherlich derb über das Comeback freuen, aber auch die, die damals nicht die Gelegenheit hatten, DALTON kennenzulernen, sollten der Band eine Chance geben. "Pit Stop" ist ein feines, sehr melodisches Album geworden, das sich im besten Sinne an Konventionen hält. Das mag vielleicht bedeuten, dass man keine vollkommen neuen Songstrukturen zu hören bekommt, aber eben sehr gute klassische Kompositionen. In der Formel 1 geht es ja schließlich auch um Regeln - da kann man bei all den Renn-Anleihen und den Kalauern in diesem Review auch nichts gegen wollen. Was will man stattdessen mehr? Ganz klar: mehr davon! Und bitte eine Tour oder zumindest Gigs bei den einschlägigen Festivals, bei denen diese Musik ganz weit oben steht. Der Podestplatz ist jedenfalls sicher!

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Ready Or Not
02. Hey You
03. Don't Tell Me Lies
04. Follow Your Dreams
05. Up & Down
06. Bad Love
07. One Voice
08. Here We Are
09. Something For The Pain
10. 50/50
11. TGIF
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 42:30 Minuten
VÖ: 17.10.2014

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten