Rings Of Saturn - Lugal Ki En | |
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Review von Dudemeister vom 30.10.2014 (6888 mal gelesen) | |
RINGS OF SATURN schicken euch wieder - wie könnte es bei dem Namen anders sein? - auf eine Reise durch die unendlichen Weiten des Alls. Ihr mittlerweile drittes Album "Lugal Ki En" setzt neue Maßstäbe im Bereich des extremen Death-Metals. Wer die älteren Alben der Band kennt, der weiß bereits, dass die Albumcover der Jungs zum einen übertrieben abgefahren aussehen, zum anderen aber auch ziemlich genau das treffen, was man dann zu hören bekommt. Na? Habt ihr das Cover schon begutachtet? Und? Schon Bock drauf bekommen, sich komplett verloren und gänzlich allein in einer lebensfeindlichen Umgebung wiederzufinden? Ich schon! Und los! Wenn der Opener eines Death-Metal-Albums schon "Senseless Massacre" heißt, kann das, was folgt, eigentlich nur gut sein. Und da sollte ich mich nicht irren. Gitarrist Lucas Mann schmettert einem direkt und ohne Umschweife seine gniedeligen Melodien und Soli um die Ohren und schon ist klar: Das wird anstrengend, aber großartig. Sicherlich ist es nicht einfach sich ein Album, das musikalisch eine Atmosphäre schafft, bei der man sich in jeder Hinsicht allein fühlt, in voller Länge anzuhören. Aber RINGS OF SATURN schaffen es, so viel Begeisterung beim Hörer auszulösen, dass diese eigentliche Qual zu etwas Schönem mutiert. Blastbeats, Gitarrenshreds, vertrackte und vergniedelte Soli, krumme Melodien und ein Sänger, der klingt als wäre er selbst das Wesen auf dem besagten Cover, gibt es knapp 45 Minuten lang auf die Ohren. Das kann einem schon mal den Wahnsinn ins Hirn ballern, aber genau das wollen die Jungs ja auch erreichen. Allein der Anfang von 'Lalassu Xul' macht einen im wahrsten Sinne des Wortes irre. Sämtliches ästhetisches Empfinden wird beim Hörer über den Haufen geworfen. Wie schief kann man eine Melodie bitte spielen? Wahrscheinlich war genau diese Ausgangsfrage die Grundidee für den Song. Da kommen die groovigeren und breakdownähnlichen Passagen des Albums wie eine notwendige Erlösung daher. Als würde man zunächst gequält und dann erschlagen. Warum fühlt man sich dabei bloß so gut? Das liegt wohl an der unglaublich technischen Versiertheit, die die Band an den Tag legt. Abwechslungs- und Einfallsreichtum wie man sie lange nicht mehr gehört hat, tragen ebenfalls zu einer inneren Befriedigung bei. Beispielsweise fängt der Song 'Natural Selection' mit einem Djentpart an, bei dem man einfach nur springen möchte, bevor dann eine Melodie einsetzt, die nicht noch mehr nach unendlicher Weite klingen könnte. Das Album endet dann mit einem Song, der eigentlich nicht so sehr in das Konzept passt, aber trotzdem seine Berechtigung hat. Sie schließen "Lugal Ki En" mit einem Cover von SUICIDE SILENCE ab. 'No Pity For A Coward' dürfte wohl jedem, der sich für Deathcore begeistern kann, ein Begriff sein. Ein wirklich sehr geiles und vor allem würdiges Cover, das dann mit einem Zitat von Mitch Lucker persönlich endet, in dem er der Band seinen Tribut zollt. Eine faire Geste der Jungs das Ende ihres Albums, dem leider viel zu früh verstorbenen Mitch Lucker zu widmen, da dieser sich hier offensichtlich als Fan outet. Ein unfassbar heftiges und gutes Album, das die "Alienmetaller" hier abliefern. Eine Leistung vor der man einfach seinen Hut zücken muss, vor allem wenn man bedenkt, dass sämtliche Bandmitglieder in verschiedenen Bundesstaaten der USA wohnen und nur selten in persona proben, oder mehrere 100-1000 Kilometer zurücklegen müssen, um überhaupt proben zu können. Wenn diese Songs alle größtenteils über Internetabsprache entstanden sind, verstehe ich die Welt nicht mehr, was mir nach dieser Platte sowieso schon schwer genug fällt. Ich persönlich zücke hiermit meinen Hut und gebe "Lugal Ki En" die Höchstwertung. Sicherlich ist dieses Album zwar längst nichts für jedermann, aber wer nicht mal reinhört, ist selber Schuld. Gesamtwertung: 10.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Senseless Massacre 02. Desolate Paradise 03. Lalassu Xul 04. Infused 05. Fractal Intake 06. Natural Selection 07. Beckon 08. Godless Times 09. Unsypathic Intellect 10. Eviscerate 11. The Heavens Have Fallen 12. No Pity For A Coward | Band Website: www.facebook.com/RingsofSaturnband Medium: CD Spieldauer: 44:27 Minuten VÖ: 14.10.2014 |
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