Darkest Era - Severance

Review von Dweezil vom 14.06.2014 (8168 mal gelesen)
Darkest Era - Severance DARKEST ERA aus Nordirland sind eine der interessantesten Bands des grob als Folk- oder Celtic-Metal zu definierenden Genres und neben den Engländern DARK FOREST auch eine der eigenständigsten Metal-Bands des United Kingdom. Anders als bei den Methorn schwingenden Humppa-Freunden, werden hier Folk und richtiger Metal zu einem beeindruckenden Wandteppich aus beklemmenden und erhebenden Geschichten verwoben. Ähnlich wie PRIMORDIAL aus der irischen Republik schaffen es DARKEST ERA, aus dem Norden der grünen Insel, die Folk Elemente immer kitschfrei und zweckdienlich zu halten und nicht in Pseudo-Heldengesänge und Möchtegern-Barden Geseier abzudriften. Sogar Keyboards sind massiv zurückgefahren worden bzw. man hat gleich ganz auf sie verzichtet.

DARKEST ERA spielen somit atmosphärischen Metal irgendwo zwischen PORTRAIT ('A Thousand Screaming Souls') und CANDLEMASS ('Beyond The Grey Veil'). Der Folk-Anteil ist eher im BATHORY und eben PRIMORDIAL Sinne zu verstehen statt ENSIFERUM oder ähnlichen Karnevalsmetallern. DARKEST ERA treten durchaus auch aufs Gaspedal, doch die Stimme vom symphatischen Frontmann Krum thront immer wie ein Anker inmitten des Geschehens und führt den Hörer durch die melancholischen Geschichten von Tod und Verdammnis. Der Opener 'Sorrow's Boundless Realm' sollte eigentlich schon ausreichen, um jeden Quorthon Fan zu überzeugen. BATHROY treffen hier auf großartig gespielten klassichen Doom in CANDLEMASS oder SOLSTICE Manier und der Song mündet in einem Ohrwurmrefrain von Stadionqualität.

Eine hohe Messlatte also für den Rest des Albums, doch die Nord-Iren gehen den eingeschlagenen Weg konsquent und souverän weiter bis hin zum abschließenden achtminütigen 'Blood, Sand And Stone', das nochmal von Black-Metal Riffing über BATHORY Akkustik-Passagen alle Register zieht. Fans aller obig genannten Bands sollten hier auf ihre Kosten kommen und sich nicht vom Folk-Metal Image der Band abschrecken lassen. Keltische Einflüsse gibt es, aber die Musik an sich ist unterm Strich eher Epic-Metal denn Folk und die Folk-Themen werden wie bei eingangs erwähnten DARK FOREST in einem schönen Echt-Metall Gewand präsentiert. Auch ATLANTEAN KODEX (Labelkollegen von DARKEST ERA) oder WHILE HEAVEN WEPT Fans sollten reinhören und sich mitreißen lassen!

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Sorrow's Boundless Realm
02. Songs of Gods and Men
03. The Serpent and the Shadow
04. Beyond the Grey Veil
05. Trapped in the Hourglass
06. The Scavenger
07. A Thousand Screaming Souls
08. Blood, Sand and Stone
Band Website: darkestera.net/
Medium: CD
Spieldauer: 44 Minuten
VÖ: 13.06.2014

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