High Spirits - You Are Here

Review von EpicEric vom 30.05.2014 (7987 mal gelesen)
High Spirits - You Are Here Das hier markiert ein kleines Jubiläum für mich, denn das "sensationelle" HIGH SPIRITS Debüt "Another Night" war die erste Plattenkritik, die ich für's Bleeding verfasste. Drei Jahre später sitze ich an der selben Stelle und schreibe über das selbe Maß hervorstechender Qualität, dem ich schon 2011 huldigte.

Beim ersten Drücken auf Play fiel mir auf, dass die Anlage, warum auch immer, auf Staubsaugerübertünchlautstärke stand, doch dem anfänglichen Trommelfellschock wich postwendend der absolute Unwille, mich dem Regler auch nur zu nähern, weil das verdammt nochmal nicht leise gehört gehört!
Klar, das ist mal wieder 100% HIGH SPIRITS, die Band von ex-PHARAOH Chris Black, der es wieder und wieder schafft, aus dem kleinsten Songbaukasten diesseits der Charts Ohrwürmer zu basteln, die ob ihrer schieren Einfachheit nur verblüffen können.

'When The Lights Go Down' gibt in seiner Position als Opener natürlich wieder Vollgas, relatives Vollgas natürlich, denn Doublebass hat's hier noch nie gegeben und wird es vermutlich auch nie geben. Man könnte dieses fast schon minimalistische Album auch liebevoll als das härteste bezeichnen, das es Anfang der Siebziger (nicht) gegeben hat. Auf jeden Fall: Wooohoooo, supergeil. Höchstwirksame Gute Laune-Infusion völlig ohne das Quietschgeplärre, das man sonst damit asoziieren würde.

Wer mit den frühreren Werken der Chicagoer vertraut ist, rechnet natürlich schon mit ein paar Fillern, und die gibt es auch hier. Aber weder schmälern die das Hörerlebnis, noch scheitern die Knaller daran, das ganze wieder hochzuziehen. Nach einem schwächelnden 'I Need Your Love' gibt es zum Beispiel das Bonbon 'One Thousand Nights', das sich verhältnismäßig langsam aufbaut, aber mit einem großartigen Chorus überzeugt. Dann 'Reminding You Of Me', die Definition von Kurzweil. An vorletzter Position ist mit 'I Will Run' nochmal ein Übersong vertreten und auch der einzige, der es tempomäßig mit 'When The Lights Go Down' aufnehmen kann. Abgeschlossen wird mit der neu vertonten 'High Spirits', die wieder das Epitom der Simplizität verkörpert, aber auch für eine der penetrantesten Live-Gänsehäute verantwortlich ist, die ich bisher erleben durfte.

Unverständlich ist für mich nur, dass der Übersong 'Midnight Sun' von der letzten EP es nicht hierauf geschafft hat. Trotzdem ist das Album nicht nur wieder mal klasse geworden, sondern auch ein enormer Grower. Anfänglich erscheinen viele der ultrasimplen Riffs als eine Spur zu... naja - simpel, aber das hört auf und schwänkt zu grenzenloser Euphorie um.

Derzeit gibt es weder eine Band, die so klingt wie HIGH SPIRITS, noch eine, die es so versteht, aus einem solchen Maß an objektiven Mittelmaßsongs ein Album zu machen, das als Ganzes einfach viel zu gut funktioniert, um es vor der 30. Rotation aus dem Player zu nehmen. Muss man gehört haben!

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. When The Lights Go Down
02. I Need Your Love
03. One Thousand Nights
04. Reminding You Of Me
05. The Last Night
06. Can You Hear Me
07. Gone To Pieces
08. I Will Run
09. High Spirits
Band Website: www.highspiritsmetal.bandcamp.com
Medium: CD
Spieldauer: 35 Minuten
VÖ: 25.04.2014

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten