Myhrding - Nordens Mörkaste Kapitel

Review von grid vom 09.06.2014 (6309 mal gelesen)
Myhrding - Nordens Mörkaste Kapitel MYHRDING aus Schweden schlagen (schlagen?) wieder zu. Ja, zumindest mit einer weiteren Veröffentlichung. Zwei Jahre nach "A Legacy Of Shadows", das bei mir als Perle der Mittelmäßigkeit hängengeblieben ist, ist es natürlich verlockend herauszufinden, was sich so bei den Jungs getan hat und ob sie im zähen Durchschnittssumpf steckengeblieben sind. Nein, sind sie glücklicherweise nicht, was aber nicht heißt, dass sie auf "Nordens Mörkaste Kapitel" zu Höhenflügen ansetzen. Martin Gustafsson (Gitarre) und Johan Thelander (Bass) verzichten diesmal auf BLODSRIT-Sänger Jimmie Nyhlén. Den Gesang hat Drummer Tomas Bergström übernommen, der Klargesangsunterstützung von Jonas Mattsson (DEVIAN, NOMINON, SARGATANAS REIGN, VERMINOUS) erhält, während Malin und Linda Bergström in 'En Fullkomlig Mardröm' die Schreie beisteuern. An der Gitarre unterstützt Kristoffer Ljung als Gastmusiker vereinzelt. Gemixt und gemastert wurde "Nordens Mörkaste Kapitel" von Richard “Tiwaz” Kottelin von THE LEGION.

Treugeblieben sind sich die Schweden was ihren Black Metal mit Pagannote betrifft. Gefällige Melodien, ohne Giftigkeit durchziehen die Songs, die unheimlich fluffig ins Ohr rauschen. Zum Mitwippen animiert nach wie vor die mittlere Geschwindigkeit der Songs, doch die Rhythmik variiert mehr als auf dem Vorgänger. Schlagwerker Tomas Bergström bringt Dynamik in die Songs, bleibt im Gesang allerdings zu einförmig. Da ist noch was drin, denn das heisere Krächzen darf gern spektakulärer ausfallen, wenn die Melodien weitgehend in die Kategorie "vertraut" fallen. MYHRDING haben sich jedoch besonnen und bauen etliche auflockernde Momente in ihre Songs ein und setzten auf Kontraste, wie zum Beispiel die Hufschlagsamples am Ende von 'The Lost Hope Of Men', worauf der schnelle Einstieg in 'An Endless Choir Of Lies' folgt. Zwar fällt der Song kurz darauf wieder ins Midtempo zurück - (der Klargesang an dessen Ende ließ meine Mundwinkel mal kurz zucken) - und die solierende Gitarre besticht nicht mit ausgefallenen Ideen, sondern setzt auf Wohlfühl-Riffing. Stirnrunzeln verursachende, ungewöhnliche Songideen sind die Sache von MYHRDING immer noch nicht. Was im Fall von "Nordens Mörkaste Kapitel" aber in Ordnung geht, denn insgesamt stimmt die Mischung aus melodischem Schwarzmetall mit vorsichtigen Auflockerungen in Form von Samples, Chören und Klargesang und paganen Weisen. 'Gravens Kall' bietet Tempowechsel und leicht variierten Gesang und ist außerdem ein feines Beispiel für das Melodiegefühl der Band. 'Never Meant To Be' stapft im Midtempo mit Oldschool-Sound und geiferndem, leicht verzerrtem Gesang dem Ende entgegen. Davon mehr und mein Herz würde deutlich schneller schlagen, als die Herzschlagsamples, mit denen das Lied ausklingt.

Fazit: "Nordens Mörkaste Kapitel" ist ein angenehmes Album (darf ein Black Metal-Album das Attribut "angenehm" bekommen?), mit dem man nichts falsch machen kann, wenn's harmonisch sein und bleiben soll.

Die Anspieltipps heißen: 'An Endless Choir Of Lies', 'Gravens Kall' und 'Never Meant To Be'.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. En Förlorad Själ (A Lost Soul)
02. Griftefärd (Grave-Journey)
03. En Fullkomlig Mardröm (An Utter Nightmare)
04. Non Serviam
05. Spirits Of The Dead
06. A Morbid Nightmare
07. A Purifacation Of The Earth
08. The Lost Hope Of Men
09. An Endless Choir Of Lies
10. Death From Above
11. Gravens Kall (Call From The Grave)
12. Never Meant To Be (Bonus track)
Band Website: www.facebook.com/Myhrding
Medium: CD
Spieldauer: 50 Minuten
VÖ: 31.05.2014

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