Seven Thorns - II

Review von Stormrider vom 09.04.2014 (6572 mal gelesen)
Seven Thorns - II Beim Blick auf das Cover stellt sich unweigerlich die Frage, ob der musikalische Inhalt ähnlich einfallslos ausfällt, wie die äußere optische Aufmachung. Viel weniger interessant als mit einer "II" auf dem Deckel kann man ein Album eigentlich nicht in die Regale stellen. Vielleicht hat das aber auch einfach etwas mit der Frage zu tun, wieso SEVEN THORNS ihr drittes Album "II" nennen. Es erscheint auf jeden Fall nicht auf den ersten Blick ersichtlich und bleibt daher unbeantwortet. Einfacher ist hingegen die Beantwortung der Frage, in welchem Genre sich die Dänen bewegen: melodischer Power-Metal europäischer Prägung mit starkem Einschlag aus den 90ern. Bei wem nun sofort Namen wie STRATOVARIUS, YNGWIE MALMSTEEN oder SONATA ARCTICA vor dem geistigen Auge vorbeiziehen, der ist definitiv auf der richtigen Fährte.

Nach dem atmosphärischen 'Intro' (ähnlich einfallsreicher Titel wie der Albumtitel...) werden in 'Eye Of The Storm' so ziemlich alle Trademarks eingebaut, welche die oben genannten Referenzen bekannt und beliebt gemacht haben. Treibende Double-Bass, je nach Gusto entweder geile Gitarrensoli oder Griffbrettgewichse, ein hymnischer Refrain und auch die Keyboards bekommen noch ihren Slot. In eine ähnliche Kerbe schlagen auch 'Revelation', 'Justice' und 'Redemption'. Einen schönen Kontrastpunkt bildet das weniger happy und mit einer leicht düster daherkommenden Note angehauchte 'Queen Of Swords', das besonders durch seinen Refrain aufgewertet wird. Die Ballade 'You're Not Brave (If You Are Not Scared)' kann mich hingegen, außer beim Gitarrensolo, nicht fesseln und ist mit knapp sechs Minuten für meinen Geschmack auch eine ganze Ecke zu lang ausgefallen.

Alles in allem ist "II" ein Album, welches durchaus seine Momente hat und insbesondere diejenigen ansprechen wird, die auf technisch hochwertige Gitarreneruptionen Wert legen. Der zweite große Pluspunkt sind die Vocals, die von Erik Blomkvist eingesungen wurden. Dieser hat ein sehr angenehmes, leicht dunkel gefärbtes Timbre und jault nicht ständig in höchsten Höhen. In seinen besten Momenten erinnert er dabei an Jeff Scott Soto, was neben den neoklassischen Gitarrenskalen zu einer weiteren Assoziation mit dem schwedischen Ferrari-Fahrer führt. Mittlerweile steht allerdings Gustav Blide fest hinter dem Mikro, der auf "II" nur Backings beigesteuert hat. Soweit eigentlich alles ok, und wer auf europäischen 90er Metal mit viel Melodie und ausufernden Soli steht, der macht mit "II" nicht viel falsch. Abzüge gibt es indes für das Cover von ABBA's 'Mamma Mia' (gääähn, zur Abwechslung mal ein ABBA-Cover im Metalgewand) und die Tatsache, dass es neben dem 'Intro' (hört man sich meist eh nur einmal wirklich an) auch noch das verzichtbare Outro 'After The Storm' (braucht man nach dem ersten Mal eigentlich nicht mehr) gibt. Damit bleiben unter dem Strich nur acht Songs stehen, die nicht alle zünden und teilweise ihre Längen haben. Gutes Mittelfeld würde ich sagen.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Intro
02. Eye Of The Storm
03. Revelation
04. Queen Of Swords
05. Justice
06. Night Of Temptation
07. Redemption
08. You're Not Brave (If You Are Not Scared)
09. A Joker's Game
10. After The Storm
11. Mamma Mia (ABBA-Cover)
Band Website: www.seventhorns.com
Medium: CD
Spieldauer: 47:29 Minuten
VÖ: 07.03.2014

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten