Hammercult - Steelcrusher

Review von Opa Steve vom 30.01.2014 (7039 mal gelesen)
Hammercult - Steelcrusher HAMMERCULT haben definitiv Eier. Die neue Scheibe der israelischen Senkrechtstarter, die bereits 2011 den Wacken Metal Battle gewonnen hatte, strotzt nur so vor Spielfreude und roher Energie. Die Jungs drehen ständig ordentlich auf und fabrizieren dabei einen Stilmix, der nach europäischen Maßstäben unter den Augen der gestrengen Schubladen-Polizei eigentlich nicht so zustande kommen dürfte. Der Mix aus Thrash, Metalcore, Hardcore und Blues (ja, echt) ist das erste ins Ohr stechende Merkmal der fünf. Den Blues beschränken sie zwar auf einige wenige coole Gitarrengriffe und das Feeling bei einigen Soli, aber ansonsten dreht der Hummelschwarm im Arsch einen flotten Circle-Mosh. HC-Shouts kreuzen die Thrash-Riffs, denen manchmal das heute leider seltener gewordene DEATH ANGEL-Feuer innewohnt. Zwischendrin sind sie so cool, um wie z. B. in 'Ironbound' ein paar schunkelnde AMON AMARTH-Gedächtnismelodien einzubauen, bevor sie mit einem ordentlichen Metalcore-Brett über die Zielgerade donnern.

Der energische Mix treibt vor allem gut an, wenn die Jungs die geilen Melodic-Leads über die Riffs bauen. Dieser Dauerstrom wäre nämlich ansonsten über die ganze Spielzeit ein wenig zu anstrengend und zu viel Tackatackatacka. Zumal Schreihals Yakir mir persönlich etwas zu statisch kreischt und auch im Gesang keine wirklichen Akzente setzt. Ganz ehrlich, Titel wie 'Damnation Arise' sind in ihrer Hektik ein wenig over the top, auch wenn gerade dieser Song mittendrin wieder ganz große Metal-Epen aufleben lässt. Der krasse Wechsel von Rammelhase zu Haare-im-Ventilatorwind-Gitarrenposing-Epik kommt ohne jede Vorwarnung, und gerade diese echten True-Metal-Elemente haben HAMMERCULT richtig dicke drauf. Genau das sind die "Aha!"-Momente, wo aus Geprügel auf einmal ganz große Musik wird. Man höre sich nur das Ende von 'In The Name Of The Fallen' an, welches sich als Rausschmeißer genauso episch im Ohr verankern möchte, damit der Fan noch lange daran denkt. Nur frage ich mich: Warum machen sie nicht mehr Gebrauch davon?

Ich rechne der Band die überbordende und unüberhörbare Motivation hoch an, und viele klassische Metal-Passagen können sie richtig geil und dick auftragen. Aber der gesamte Rahmen der hektischen Core- und Modern-Thrash-Einflüsse ist mir zu statisch, weswegen es insgesamt für eine gerade gute Bewertung reicht, aber ich habe das untrügliche Gefühl im Bauch, dass es HAMMERCULT noch viel weiter schaffen können, wenn sie ein wenig mehr Reife und Erfahrung in die nächsten Songwriting-Sessions einbringen. Klare Kaufempfehlung für alle Modern-Thrasher, die sich durch die genannten Einflüsse nicht abschrecken lassen. Aber eben noch keine uneingeschränkte, und es ist noch nicht der ganz große Wurf. Die Richtung stimmt aber, daher: weitermachen!

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Hymn To The Steel (Intro)
02. Steelcrusher
03. Metal Rules Tonight
04. Into Hell
05. We Are The People
06. Burning The Road
07. Ironbound
08. Unholy Art
09. Satanic Lust
10. Liar
11. Damnation Arise
12. Heading For War
13. In The Name Of The Fallen
Band Website: www.myspace.com/hammercult
Medium: CD
Spieldauer: 43:59 Minuten
VÖ: 27.01.2014

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten