Operadyse - Pandemonium

Review von Opa Steve vom 16.12.2013 (4131 mal gelesen)
Operadyse - Pandemonium Die relativ junge Band aus Frankreich spielt - man könnte aufgrund des Namens und der Covergestaltung glatt selbst drauf kommen - symphonischen Power Metal. Zunächst einmal fällt auf, dass im Lineup der Band kein Keyboarder genannt wird. OPERADYSE lassen diese aber auf "Pandemonium" dauerhaft und streckenweise wirklich dominant mitspielen, und sie machen einen Großteil des Sounds aus. Neben Keyboards gibt es aufwändige Orchester-Arrangements aus Samplern der gehobenen Kategorie. Bei all diesem Aufwand wundert es mich wirklich, dass bei den Jungs offensichtlich kein fester Musiker für diese Arrangements zuständig ist, und ich frage mich sofort, wie sich die Umsetzung live anhören mag.

Vielleicht gewinnt das Material ja sogar, wenn die Keyboards fehlen? Gerade, weil diese oftmals einen ziemlich undurchdringlichen Kleister über das Material legen, sind sie hin und wieder zu viel des Guten. Für weiteren Zuckerguss sorgt die Kombination aus pathetischem Gesang und dick aufgetragenen hymnenhaften Melodien, welche den Stil fast in die kitschige Show-Schublade der 80er drängen. Da stellen sich schon das eine oder andere Mal die Nackenhaare hoch - aber nicht wegen der Gänsehaut, sondern wegen der Fluchtinstinkte. Eingängig wie Bohlens triefender Synthie-Pop werden hier klassische Motive und Power Metal vermischt, und der Schmalz erreicht seinen Höhepunkt, wenn die weibliche Unterstützung in 'The Path' oder im zuckersüßen 'Frozen' hinzustößt.

Nötig hätte das die Band wahrlich nicht. Alles, was sie in klassischer Metal-Instrumentierung abzocken, ist ordentlicher Power Metal mit meist genügend Dampf dahinter. Zwar berechenbar, aber immerhin Power Metal. Die Produktion ist fett, aber durch das ständige kitschige Jubilieren und die dicken Keyboard-Teppiche werden sämtliche Ecken und Kanten im Pseudo-Bombast weggespült. Vom Fels bleibt nur noch ein ausgewaschener Kiesel. Und das ist wirklich schade. Daher möchte ich die Hoffnung doch nochmal aufgreifen, dass dieser Overkill an Orchester und Lalala ein einmaliges Versehen waren. Mit dominanten Klampfen und reduzierter Soße sind die meisten der 10 Titel echte hymnische Metal-Kracher.

Also, Jungs, das nächste mal: reduce to the max, please!!!

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01.Rise
02.Celestial Sword
03.Unfold Legend
04.Keeper of the Flame
05.The Path
06.Fairies Secret Garden
07.Arkanya
08.Pandemonium
09.Nevermore
10.Frozen 2:57
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 45:47 Minuten
VÖ: 25.11.2013

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