Soulfly - Savages | |
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Review von Eddieson vom 12.11.2013 (7002 mal gelesen) | |
Ich fragte Max Cavalera einst in einem Interview, ob er sich selbst als ein Workaholic bezeichnen würde. Er sagte mir, dass er sich wohl als ein solcher bezeichnen könnte, wobei Musikmachen nicht wirklich Arbeit für ihn ist. Schaut man sich mal seine Veröffentlichungspolitik an, kann man diesem nur zustimmen. "Enslaved" ist grad mal ein Jahr raus, da erscheint mit "Savages" schon wieder ein neuer Longplayer des Süd-Amerikansichen "Straßenkindes" und seinen Mannen. Trotz der stetigen Veröffentlichungen sind SOULFLY und deren Musik keine Stangenware geworden. Musikalisch haben sie sich in der letzten Zeit weiter vom Thrash entfernt und sind nun fast beim Death Metal angekommen. Wobei ich sagen muss, dass "Savages" im Gegensatz zu "Enslaved" nicht mehr ganz so düster und extrem ist. Eher geht es wieder mehr in Richtung früherer Alben. Allerdings geht der Maxe hier ein anderes Risiko ein. Nachdem Drummer David Kinkade die Band nach nur einem Album schon wieder verlassen hat, hat der Vater seinen 21-jährigen Sohn auf den Hocker gesetzt und ihn das Album am Schlagzeug einspielen lassen. Aber auch hier muss ich sagen, dass der Junge seinen Job wirklich gut macht, nicht zu vergleichen mit seinem Vorgänger, aber trotzdem spielt er sich gut durch die Songs. Gehen wir doch mal einige der Songs zusammen durch. Gleich der Opener, der knapp 7 Minuten dauert und von einem kurzen Intro eingeleitet wird, ist ein wahres Groove-Monster. Nach dem Intro folgt einen Nackenbrecher-Riff und der Song nimmt seinen Lauf. Unterstützt wird Max hier von seinem Bruder Igor, der einige Vocals übernimmt. Und das melodische Riff gegen Ende des Songs ist ja mal göttlich. 'Cannibal Holocaust' wird im Tempo etwas angezogen, bietet zwischendurch aber immer mal wieder typische SOULFLY-Riffs. 'Ayatollah Of Rock 'n' Rolla' ist von Mel Gibsons Mad Max inspiriert und bleibt alleine schon durch den Refrain gut hängen. 'Fallen' ist schon eine brachiale Death Metal-Nummer, düster und zerstörend. Auch hier hat sich Max Unterstützung am Mikro geholt. Jamie Hanks von I DECLARE WAR lässt seinen Metalcore-Vocals hier freien Lauf. Natürlich gibt es auch Songs, die nun eher Filler als Killer sind. Ein solcher ist 'Master Of Savagery', ein 08/15-Song, der nicht wirklich hängen bleibt. Kann man aber getrost drüber hinwegschauen, denn mit 'Spirals' folgt ein Highlight dieser Platte. Der Song vereint den SOULFLY-Groove mit einem leichten progressiven Touch und einer angehauchten arabischen Melodie. Man könnte meinen, dies sind zwei Songs in einem. 'This Is Violence' ist auch nicht unbedingt nennenswert, eher wieder ein Filler, aber 'K.C.S.' dann wieder. Mitch Harris hatte grad einen Tag auf Tour frei und schaute im Studio vorbei. Und aus einer spontanen Idee heraus übernahm er dann bei 'K.C.S.' einige Parts. Max erzählt, dass Mitch so intensiv geschrien hat, dass seine Augäpfel, wie bei einem Cartoon, hervorgetreten sind. Wenn man dann mal Mitch dazu hört, kann man sich das auch bildlich vorstellen. dr Typ ist irre! 'El Comegente' handelt über einen Kannibalen aus Venezuela. Hier singt Max in seiner Heimatsprache (Portugiesisch) und Bassist Tony auf Spanisch. Das klingt schon verdammt geil. Besser als das Akzent-durchtränkte Englisch. Der Song wird dann durch ein langes, chilliges Outro ausgeblendet. Und es folgt noch 'Soulfliktion'. Auch wieder ein Filler. Alles in allem ist "Savages" aber ein wirklich gutes ALbum geworden, an dem die Fans wohl nichts zu meckern haben dürften. Es besitzt einen ordentlich Portion Groove, ist durchsetzt von Hass und Wut und tritt gehörig in den Arsch! Braucht man noch mehr? Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Bloodshed 02. Cannibal Holocaust 03. Fallen 04. Ayatollah Of Rock 'N' Rolla 05. Master Of Savagery 06. Spiral 07. This Is Violence 08. K.C.S 09. El Comegente 10. Soulfliktion | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 58:15 Minuten VÖ: 04.10.2013 |
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