Dregen - Dregen | |
---|---|
Review von Stormrider vom 31.10.2013 (4489 mal gelesen) | |
Über die Bedeutung der BACKYARD BABIES oder THE HELLACOPTERS für den rotzigen Rock braucht man wohl kaum noch Worte zu verlieren, und damit auch nicht über DREGEN der bei beiden Bands aktiv den Rotz-Rock-Boom Ende der 90er mitbegründet und -gestaltet hat. Nun legt uns DREGEN also sein Solodebüt in die Regale. Nimmt man sein bisheriges Schaffen als Maßstab, dann wird man von dem Album besonders dann enttäuscht sein, wenn man zu arschtretenden Alben wie "Total 13" oder "Stockholm Syndrome" seinen Whiskey die Kehle hinunter rinnen und die Sau um den Pfahl rennen lässt. Blendet man die Vergangenheit aber mal aus und erwartet nicht einen zukünftigen Klassiker des Schweine-Rock, dann muss man konstatieren, dass "Dregen" ein durchaus amüsantes Album ist, das besonders dann überzeugt, wenn der Blick mal über den Tellerrand geht. Als Beispiel sei hier die Blues-Nummer 'Flat Tyre On A Muddy Road' genannt, die zwar beim ersten Hören etwas suspekt rüberkommt, weil man nach dem rockigen Einstieg mit 'Divisions Of Me' und dem an die späteren BACKYARD BABIES erinnernden 'Just Like That' nicht unbedingt mit einem solchen Südstaaten-Flair gerechnet hat. Doch genau diese Stiloffenheit gibt dem Album die Würze, nicht die üblichen Rock-Songs. Nicht, dass z. B. 'Pink Hearse' ein schlechter Song wäre, im Gegenteil, er ist genau das was man von DREGEN erwartet und der catchy Refrain setzt sich schnell und massiv im Hirn fest, dennoch sind es die unerwarteten Stücke die das Album wirklich interessant gestalten. Es empfiehlt sich auch, das Album ruhig mal bewusst auf einer guten Stereoanlage oder unter dem Kopfhörer zu hören, anstatt nur nebenbei im Auto oder beim Duschen, dann findet man jede Menge kleine Details im Mix die durchaus entdeckenswert sind, wenn man das nicht braucht, dann funktioniert die Scheibe aber natürlich auch wunderbar im Auto. Es sei aber auch festgehalten, dass sich trotz der knapp bemessenen Spielzeit von nicht ganz 35 Minuten auch einige Songs eingeschlichen haben, die man leider als Füller bezeichnen muss, und die damit nach einmaligem Hören nicht zwingend nach weiteren Durchläufen schreien. Neben dem etwas nervigen 'Gig Pig' sind das '6:10' und 'Refuse'. Zum Abschluss gibt es noch etwas Namedropping, denn wer wie DREGEN so lange im Geschäft ist, der hat natürlich aus jede Menge Kontakte und so geben sich einige illustre Gäste wie Nicke Andersson, Sami Yaffa, Danko Jones u. a. das Mikro oder die Instrumente in die Hand. Fazit: Ein solides Album - nothing less and nothing more. Wer nicht den Fehler macht es an alten Glanztaten des Protagonisten zu messen und einfach eine gute halbe Stunde haben will, der ist hier richtig. Wer einen Klassiker im Sinne von "Total 13" erwartet, der wird mit "Dregen" vermutlich nicht so recht warm werden. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Divisions Of Me 02. Just Like That 03. Flat Tyre On A Muddy Road 04. Gig Pig 05. Pink Hearse 06. Bad Situation 07. One Man Army 08. 6:10 09. Refuse 10. Mojo's Gone | Band Website: www.dregen.se Medium: CD Spieldauer: 34:28 Minuten VÖ: 27.09.2013 |
Alle Artikel