Borrowed Time - Borrowed Time

Review von Dweezil vom 29.10.2013 (5789 mal gelesen)
Borrowed Time - Borrowed Time Kauziger Heavy-Metal aus den U.S.A., für Fans von kauzigem U.S. Metal à la MANILLA ROAD, CIRITH UNGOL oder BROCAS HELM? Ein Keep It True Auftritt und eine starke 7" im Rücken? Was kann da noch schiefgehen? Nun ja, alles der Reihe nach. Ich verfolge BORROWED TIME seit der "Fog In The Valley" 7" und war von selbiger sehr begeistert. Das nun erschienene selbstbetitelte Debütalbum kann mit diesen hohen Erwartungen (und dem Hype beim K.I.T. Auftritt) leider nicht ganz mithalten.

BORROWED TIME spielen old-school Heavy Metal mit dieser ganz speziellen Entrücktheit, wie sie Bands, seit die 80er vorrüber sind, nur noch selten eigen ist. Die Songs sind nicht direkt sperrig, gehen aber auch nicht umgehend ins Ohr. Man bewegt sich irgendwo zwischen FIFTH ANGEL und alten FATES WARNING, ohne die einnehmenden Refrains der ersteren oder die superben Kompositionen der letzteren. Sänger J. Priest macht seinen Job gut, wenngleich er, trotz der hohen Stimmlage, kein überragender Sänger ist und technisch wohl kaum mit den Landsmännern von VOLTURE mithalten kann, die ebenfalls dieses Jahr ihr Debüt veröffentlichten. Ganz so verschroben wie die Vorbilder, MANILLA ROAD oder CIRITH UNGOL, klingt er zwar nicht, bringt aber eine angenehm persönliche und authentische Note in den Sound seiner Band, für die ein weiterer Dickinson- oder Halford-Klon wohl eher kontraproduktiv gewesen wäre.

Soweit so gut, wir haben einen passenden Sänger, jede Menge Gitarrenharmonien, Galopp-Riffs und abwechslungsreiche Arrangements und Songideen. An was es dem Album allerdings mangelt sind Widerhaken, Refrains und gewisse Aha!-Momente. Ich kann mir das Album ständig anhören, es macht mir Spaß und ich genieße die musikalische Zeitreise, doch leider bleibt wenig hängen, sobald die Scheibe durch ist. 'Dawn For The Glory Rider' ist hier eine Ausnahme, beginnend mit epischen MAIDEN-Gitarrenspielchen, bevor es in astreinen U.S.-Metal übergeht und einen durchaus mitsingbaren Refrain bereithält. Andere heraustechende Songs sind 'A Titan's Chain' (geiles Hochgeschwindigkeitsgeschoss) oder 'Of Nymph And Nihil'. Fans des Genres (und obig genannter Bands) sowie Anhänger der NWOBHM oder schwedischen Retro-Rockern wie IN SOLITUDE oder PORTRAIT sollten "Borrowed Time" eine Chance geben und auch dem Langzeittest unterziehen, da die Arrangements durchaus einiges zu bieten haben, auch wenn sie sehr lange brauchen um zu zünden. Auch wenn sie mit diesem Album der schwedischen, kanadischen oder deutschen Konkurrenz nicht das Wasser abgraben können, ist es dennoch schön dass es auch heute noch Kauz-Metal Bands zu Albumehren bringen!

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Wallow In The Mire
02. Dark Hearted
03. Libertine
04. The Thaumaturgist
05. Dawn For The Glory Rider
06. Of Nymph And Nihil
07. Pygmalion
08. Transcendental Knavery
09. A Titan's Chain
Band Website: www.borrowedtimemetal.com/
Medium: CD
Spieldauer: 41 Minuten
VÖ: 25.10.2013

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