Monolithe - Monolithe IV

Review von grid vom 14.10.2013 (6465 mal gelesen)
Monolithe - Monolithe IV Kein Zweifel, die Franzosen MONOLITHE lieben die Übersichtlichkeit. 2001 gegründet, umfasst der Katalog bis heute die durchnummerierten Vollalben "Monolithe I" bis "Monolithe IV", zudem zwei EPs, schön einfach "Interlude Premier" und "Interlude Second" getauft. Um's auch weiterhin übersichtlich zu halten: Auf jedem Vollalbum befindet sich nur ein überlanger Song, der zugleich den Albumnamen trägt, was sich zum Kennzeichen der Band entwickelt hat. Ein wenig schreckte mich die Aussicht auf diese Doomkeule, die sich 'Monolithe IV' nennt und mit 57 Minuten recht massiv ausgefallen ist, zwar schon. Doch meine Befürchtungen konnte ich nach ein paar Minuten in den Wind schießen ...

Denn so kunstvoll wie Benoît Blin (Bass, Guitar), Sébastien Latour (Keyboards, Programming), Sylvain Bégot (Guitars, Bass, Keyboards, Programming) und Richard Loudin (Vocals) ihren Doom zelebrieren und in Szene setzen, gerät die Stunde mit 'Monolithe IV' zu einer Lehrstunde anspruchsvoller Düsterunterhaltung, denn MONOLITHEs Kraftkoloss ist ständig in Bewegung. Durch die wiederkehrenden Momente einer dichten Gitarrenwand mit programmierten Drums blitzen immer wieder Keyboard- oder Pianoeinlagen. Die Saitenfraktion entwickelt Melodien, die auch eine progressiv ausgerichtete Kapelle gut in ihr Repertoire einarbeiten könnte. Und wenn die Dramatik besonders gesteigert werden soll, dann setzt Richard Loudin zu ernstem Growlgesang an und trägt die ganze Unabwendbarkeit des Schicksals auf seinen Stimmbändern. Trotz der allgegenwärtigen bleischweren und behäbigen Grundstruktur, liegt mir an einigen Stellen das Wort "Leichtigkeit" auf der Zunge, so mühelos treiben MONOLITHE ihre Themen ineinander und lassen den Song fließen und sich ergießen. Nach guten dreißig Minuten bremsen die Franzosen quälend langsam vollständig runter, um mit einfachen Drumpattern und Keyboard fortzufahren und mit diesem feinen Kniff schärfen sie die Sinne für die zweite Hälfte der Platte, in welcher der Song noch mehr Erhabenheit und schwere Majestät entfaltet. In den letzten neun Minuten rückt die immer wieder hervortretende Keyboardbegleitung das lyrische Konzept, das sich wieder mit dem Kosmos und dem Ursprung der Menschheit befasst, in eine überweltliche Endlichkeit.

Fazit: "Monolithe 4" ist Erlebnis-Doom!

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. Monolithe IVBand Website: www.monolithe.free.fr
Medium: CD
Spieldauer: 57:00 Minuten
VÖ: 12.10.2013

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten