Empyrium - Into The Pantheon | |
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Review von Zephir vom 27.09.2013 (6032 mal gelesen) | |
Man schrieb den 11. Juni 2011, als in einer wahrhaft historischen Stunde EMPYRIUM ihren allerersten Live-Auftritt überhaupt gaben. Im Rahmen des Leipziger Wave Gotik Treffens kamen die Fans in den Genuss eines hochkarätigen Line-Ups, das Ulf Theodor Schwadorf und Thomas Helm um sich versammelt hatten: das handverlesene Prophecy-Ensemble setzte sich zusammen aus Allen B. Konstanz (THE VISION BLEAK) an den Drums, den Gitarristen Eviga (DORNENREICH) und Neige (ALCEST), Fursy Teyssier (LES DISCRETS) am Bass, Aline Deinert (NEUN WELTEN) mit der Violine und Christoph Kutzer (REMEMBER TWILIGHT) am Cello. Es ist zum Heulen, nicht dabei gewesen zu sein. Für die Daheimgebliebenen oder für jene, die die längst vergangenen 70 Minuten in Leipzig noch öfter in die Gegenwart zurückholen und genießen möchten, haben Prophecy Productions nun - endlich! - eine Aufnahme des Konzerts veröffentlicht. Und die vage Befürchtung, dass die Musik im Live-Mitschnitt auf Silberling gepresst an Qualität eingebüßt haben könnte (wie es ja durchaus vorkommt), ist erfreulicherweise vollkommen unbegründet. Zehn Stücke aus der gesamten Historie des langjährigen, zeitweilig durchbrochenen Bandbestehens wurden in Leipzig zum Besten gegeben, begonnen mit dem noch recht neuen Titel 'The Days Before The Fall', der als Studioaufnahme auf der Compilation "Whom The Moon A Nightsong Sings" zu finden ist. Aber auch alte Klassiker wie 'The Franconian Woods In Winter's Silence', 'Mourners' oder 'Many Moons Ago' wurden gespielt. Das romantische 'Dead Winter Ways' ist ein bis dato unveröffentlichter Song, der als diese Live-Aufnahme erstmals zu haben ist - und es wurde höchste Zeit, denn wer dieses Stück einmal gehört hat, kommt nicht mehr davon los ... Für mich persönlich ist EMPYRIUM eine der bedeutendsten Bands, die die Weltgeschichte je hervorgebracht hat. Wie also über ihre erste Live-Scheibe schreiben, ohne ins Emotionale abzudriften? Thomas Helms samtene Gänsehaut-Stimme kommt ebenso unverfälscht wie Schwadorfs ergreifende Vocals, auch die auf CD gebannten Instrumente transportieren die Brillanz der Kompositionen durch den Äther. Wie um alles in der Welt konnte ich eigentlich bisher ohne das leben? Die Arrangements wurden gemäß der Live-Besetzung teilweise angepasst, was beispielsweise im 'Weiher' auffällt, über dem nun Aline Deinerts melancholische Violinenstimme schwebt. Das begeisterte Publikum jubelt zum Schluss (oftmals auch zu Beginn) der einzelnen Tracks, was die hinreißende Atmosphäre immerhin ein Stück weit ins heimische Kämmerlein transportiert. Apropos Kämmerlein: Zum Schluss gibt es auch vom 'Blau-Kristallnen Kämmerlein' eine Live-Version, die die ganze Zerbrechlichkeit der Musik vermittelt und die Schauer bis zur letzten Sekunde wiederkehren lässt. Einmal mehr setzen Schwadorf und Helm einen Meilenstein in der wahrhaften schwarzen Romantik, die mit Modeerscheinungen nichts zu tun und entgegen aller seichten Trends ihren eigenen Stil entwickelt und beibehalten hat. Verträumte Romantiker und Liebhaber von authentischem, anspruchsvollem Dark Folk/Metal-Crossover kommen an EMPYRIUM nicht vorbei. Wie schön, dass diese Aufnahme zum Sommerende erschienen ist - "and dawn was filled with eerie sweetness in days before the fall" ... Ich verneige mich tief vor den Künstlern. Für diese Platte würde ich am liebsten hundert Punkte vergeben. Gesamtwertung: 10.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Intro 02. The Days Before The Fall 03. The Franconian Woods In Winter's Silence 04. Where At Night The Wood Grouse Plays 05. Heimwärts 06. Mourners 07. Die Schwäne Im Schilf 08. Dead Winter Ways 09. Der Weiher 10. Many Moons Ago 11. Das Blau-Kristallne Kämmerlein | Band Website: www.empyrium.de Medium: CD Spieldauer: 60:04 Minuten VÖ: 30.08.2013 |
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