Obsidian Tongue - A Nest Of Ravens In The Throat Of Time | |
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Review von grid vom 17.08.2013 (5061 mal gelesen) | |
OBSIDIAN TONGUE kommen schon ein Jahr nach ihrem Debütalbum "Volume I: Subradiant Architecture" mit einer neuen Scheibe in die Plattenläden. Und auch dieses Album gibt mir wieder genug Anlass zur Begeisterung, denn das Duo hat seine Trademarks verfeinert und ein paar dezente Änderungen vorgenommen. Begeisterte mich schon die Gefühlstiefe des Vorgängers, landen OBSIDIAN TONGUE auch mit dem diesjährigen Output einen Volltreffer. Da ist zu allererst der verbesserte Sound, der den Songs mehr Transparenz gibt, um sie in ihrer Wirkung zu unterstützen und zu steigern. So begegnen sich in den sechs Liedern neben Aufruhr wieder epische Verträumtheit und depressive Entrückung. Die beste Beschreibung liefert die Textzeile: "Four winds of unbridled passion have become four winds of unfathomable grief", aus dem Eröffnungstrack 'Brothers in the Stars'. Zwischen diesen beiden Polen bewegen die sich sechs Songs des Albums, welches die Atmosphäre von ASH BORER, WOLVES IN THE THRONE ROOM und FALLS OF RAUROS absorbiert hat. Einen Hauch AGALLOCH steuert John Haughm mit seinem Gastbeitrag im Abschlusstrack noch bei. Dass das hervorragend ins OBSIDIAN TONGUE'sche Stimmungsbild passt, muss nicht groß betont werden. Auf Growls verzichten OBSIDIAN TONGUE, der Klargesang bekommt mehr Platz und das ist gut so. Der Griff in die Gefühlskiste ist tief und es bedarf Zielsicherheit, um nicht in klebrig-schwülstige Niederungen abzugleiten. Hier zeigt Brendan James Hayter absolute Souveränität und Authentizität. 'My Hands Were Made To Hold The Wind' (was für ein Titel!) erinnert an 'Frozen Leaves' vom Vorgänger. Kunstvoll geraspelte Lyrics gehen direkt ins Herz. Stoner-lastiger Gesang inmitten von 'The Birth Of Tragedy' bringt lässigen Südstaatenvibe in Spiel. In 'Individuation' fahren OBSIDIAN TONGUE dann flotten Groove auf, den sie mit längeren instrumentalen Passagen und kontrastierenden klaren und raselrauhen Gesang bremsen. Aber der Song, der an allen vorbeizieht ist: 'A Nest Of Ravens In The Throat Of Time'. Ruhig und spacig beginnend, wartet dieser Track mit den zartesten und depressivsten Momenten der Scheibe auf. Stundenlang möchte man hier zuhören. Aber die Rhythmusabteilung erlöst und heiserrauhe Vocals verstärken die Mystik und die Dramatik wird allmählich gesteigert. Da kommt nichts ran, da geht nichts drüber. Emotion Endstufe! Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Brothers In The Stars 02. Black Hole In Human Form 03. My Hands Were Made To Hold The Wind 04. The Birth Of Tragedy 05. Individuation 06. A Nest Of Ravens In The Throat Of Time | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 52:08 Minuten VÖ: 29.07.2013 |
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