Pretty Maids - Motherland | |
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Review von Stormrider vom 09.04.2013 (7969 mal gelesen) | |
"Motherland" haben die PRETTY MAIDS ihr aktuelles Album betitelt, welches sich nun also mit dem starken Vorgänger "Pandemonium" messen muss. Von den Großtaten, welche die Dänen im Laufe ihrer Karriere schon veröffentlicht haben, wollen wir an dieser Stelle gar nicht erst reden, da solche Vergleiche über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren meist massiv hinken. Dass man sich nach so vielen Alben und Jahren im Geschäft nicht komplett neu erfindet, dürfte nicht überraschen, aber warum auch? Denn die Band liefert seit jeher Qualitätsware ab. Was also bekommt man nun auf Motherland geboten? Der Opener 'Mother Of All Lies' ist ein recht unspektakulärer Einstieg, ohne echten Widerhakenrefrain, der aber gleich klarstellt, dass man im Lager des Quartetts nicht am ewig gestrigen Sound festhält, sondern seinen melodischen Hard Rock mit Metaleinschlag und AOR-Einflüssen durchaus in ein modernes Soundgewand zu hüllen weiß. Das heisere Organ von Ronnie Atkins ist indes nach wie vor unverwechselbar und charismatisch ohne Ende, so dass es keinen Zweifel gibt, von wem dieser Song sein muss. Das folgende 'To Fool A Nation' ist da gleich ein ganz anders Kaliber, bevor 'Confession' durch seine Spoken-Word-Parts und seine bedrohlich aufbauende Atmosphäre als Intro für das von einem Wechsel aus Double-Bass und Groove hervorstechende 'The Iceman' einen interessanten Kontrastpunkt setzt. 'Sad To See You Suffer' ist dann lupenreiner AOR, der seinem Text zum Trotze einen ziemlichen Gute-Laune-Vibe versprüht, wenn man sich einfach von der Melodie gefangen nehmen lässt. Der Song hätte schon in den 80ern für den ein oder anderen feuchten Schlüpper gesorgt. An 'Hooligan' werden sich dann vermutlich die Geister scheiden. Auf der einen Seite handelt es sich um einen netten Rocker, der wirklich modern und heavy ist und den die älteren Fans in dieser Form bestimmt nicht erwartet hätten. Dennoch funktioniert er im Kontext PRETTY MAIDS irgendwie nicht. Obwohl der Refrain zum Mitmachen animiert, kann ich mir das auf einem Konzert kaum vorstellen; zu weit weg ist die Art und der Text vom Kern der Band. Ich bin gespannt, ob dieser Song seinen Weg in die Setlist findet. In der zweiten Albumhälfte haben sich dann aber die wahren Perlen versteckt. 'Why So Serious' ist eines dieser Highlights, die zeigen, wie man melodischen Metal zu spielen hat, gleiches gilt für das mit einem grandiosen Titel und Refrain ausgestattete 'Who What Where When Why'. Das man auch im hohen Alter noch authentisch Herzschmerz vertonen kann, zeigen das abschließende 'Wasted' und 'Bullet For You', bei dem man geneigt ist einen harten Rocker und eine Abrechnung zu erwarten, aber eine Liebeserklärung bekommt. Alles in allem ist "Motherland" eine runde Sache geworden, die modern aus den Boxen fließt, und dabei dennoch nie die Wurzeln aus den 80ern verleugnet, was sich besonders durch die Keyboards bemerkbar macht. Ich persönlich hätte mir noch ein wenig mehr saftige Riffs von Ken Hammer und vielleicht einen oder zwei wirklich überragende Hits gewünscht, aber das ist hier Jammern auf hohem Niveau, denn viele Bands des Genres würden ihre Mütter vermutlich schon für das Songmaterial dieses Albums verkaufen. Neue Fanmassen werden sich die PRETTY MAIDS mit "Motherland" kaum erspielen, aber die Fans der Dänen werden wieder einmal bestens bedient, und das ist mehr, als sich die meisten anderen Bands mit einer über 30jährigen Geschichte auf die Fahne schreiben können. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Mother Of All Lies 02. To Fool A Nation 03. Confession 04. The Iceman 05. Sad To See You Suffer 06. Hooligan 07. Infinity 08. Why So Serious 09. Motherland 10. I See Ghosts 11. Bullet For You 12. Who What Where When Why 13. Wasted | Band Website: www.prettymaids.dk/ Medium: CD Spieldauer: 52:16 Minuten VÖ: 22.03.2013 |
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