Suicidal Tendencies - 13

Review von Opa Steve vom 11.04.2013 (8115 mal gelesen)
Suicidal Tendencies - 13 Die SUICIDAL TENDENCIES erklären die 13 zu ihrer magischen Zahl. Im Jahr 2013 erscheint nach 13 Jahren Pause das 13. Studioalbum der Skater-Legende mit 13 Songs. Ob die 13 damit zu ihrer Glückszahl wird, das wird sich nach so langer Zeit noch herausstellen müssen, aber die Zeichen dafür stehen - zumindest für die bestehende Fangemeinde - recht gut.

SUICIDAL TENDENCIES klingen auf "13" frisch, agil, und vor allem: ihrem Stil treu. Das mag daran liegen, dass man die Band mehr oder weniger als Projekt ihres Sängers Mike Muir verstehen muss, der in diesem Team offenbar die dicke Skater-Hose anhat und bestimmt, wo es lang geht. Dafür spricht auch, dass sein Name als einziger in dem Cover-Totenkopf, dessen Gesicht und Bandana aus einer Menge Schlagworte der gesamten ST-Geschichte bestehen, prominent am Kinn verewigt ist. Selbst den einst mit Ton angebenden Mike Clark vermisst man nicht, denn die Mischung aus traditionellen Metal-Soli und Punk-/Crossover-Riffs ist auch auf "13" wieder ganz klares Gitarren-Trademark. Und ich musste mir echt zweimal die aktuelle Besetzung auf der Homepage der Band anschauen, bevor ich glauben konnte, dass Clark hier nicht mehr von der Partie ist.

Wie die Gitarrenarbeit, so ist auch das Songwriting dieser neuen Scheibe eine klassische Mischung des typischen SUICIDAL-Stils. Man findet die üblichen Zutaten aus dem 90er Crossover, einige schöne Geradeaus-Punkriffs, die gewohnt staubtrockene Produktion und fette Metal-Riffs. Letztere klingen oft nach dem, was einst eine kurze Zeit unter dem unsäglichen Begriff "Nu Metal" in den Markt gepresst wurde, aber wenn man ehrlich ist, haben die Jungs um Cyco Mike dies schon früher draufgehabt. Ein Detail am Rande, dessen ich mir beim Anhören dieser Scheibe nun zum ersten Mal und als jahrzehntelanger ST-Hörer bewusst wurde.

Wie ich oben schon schrieb, wird "13" bei bestehenden Fans der Band gerade wegen der bewährten Zutaten offene Türen einrennen. Der Zuwachs an neuen Fans hingegen wird genau wegen ihrer Selbsttreue und verbaler Inzucht spannend werden. 13 Jahre sind eine lange Zeit, und in der Blütezeit der Jungs, nämlich der 90er, war das musikalische Geschehen im Hartwurstsektor durchaus toleranter und stilistisch offener als heute. Die Video-Erstveröffentlichung 'Cyco STyle' hatte zwar Hummeln im Arsch, aber ist bei weitem nicht der stärkste Titel der Band, und auch der Opener der Scheibe, 'Shake It Out', ist mit seinem Swing-Feeling auch ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Wer es ordentlich krachen lassen will, muss sich mit der Scheibe schon beschäftigen. Als Anspieltipps für die echten Mosher möchte ich 'Smash It', 'Show Some Love .... Tear It Down' und 'This Ain't A Celebration' hervorheben. Die Crossover-Fans werden durch 'God Only Knows Who I Am' und 'Till My Last Breath' bedient, welche Jazz, Rock, Metal und Funk in einem heißen Sud zusammenkochen und mal wieder beweisen, dass die Skater durchaus vielseitige Talente auf ihren Instrumenten sind.

Tja, bleibt nur noch die Frage, für wen ist diese Scheibe? Die Antwort ist wie immer die gleiche (wenn man das recht straighte "Freedumb"-Album sowie die lärmenden Frühwerke mal ausklammert): Es ist Musik für Cyco-Maniacs und ST-Freaks und solche, die es werden wollen. Und wenn ihr, liebe Leser, herausfinden möchtet, ob ihr dazugehört: Spielt einfach mal das Meisterstück 'Who's Afraid?' an, welches stellvertretend alle Trademarks dieser Band aufführt.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Shake It Out
02. Smash It!
03. This Ain't A Celebration
04. God Only Knows Who I Am
05. Make Your Stand
06. Who's Afraid?
07. Show Some Love...Tear It Down
08. Cyco STyle
09. Glam City
10. Till My Last Breath
11. Living The Fight
12. Live...(Can't Live With It, Can't Live Without It)
13. This World
Band Website: www.suicidaltendencies.com
Medium: CD
Spieldauer: 59:06 Minuten
VÖ: 05.04.2013

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