Way To End - Various Shade Of Black | |
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Review von grid vom 06.04.2013 (5539 mal gelesen) | |
Dass Frankreich ebenfalls eine Adresse für außergewöhnliche, experimentelle Extrem-Musik ist, ist bekannt. In die Reihe der nicht gleich ins Ohr gehenden Kapellen gehören auch WAY TO END. Spricht das Infoblatt der Plattenfirma LADLO von Avantgarde Black Metal, sind die Tags auf der Bandcamp-Seite mit "dissonant, french" um zwei wichtige Begriffe erweitert. Die Band aus Caen wurde 2006 von Hazard (g), Rust (g), Decay (d) und Hzxllprkwx (b) gegründet. Letzterer wurde allerdings 2010 von PENSÉES NOCTURNES-Alleinbetreiber Vaerohn abgelöst. Im Jahr 2009 debütierten WAY TO END mit "Desecrated Internal Journey" und nun hieven sie den Nachfolger "Various Shades Of Black" auf die Plattenteller. Schwarzmetall-Puristen werden damit keine Sekunde glücklich werden, denn "Various Shades Of Black" erweist sich mit 50 Minuten Spielzeit als ein ziemlich dicker Brocken, der fast im Minutentakt sein Gesicht ändert und eine Dauerherausforderung für die Hörgewohnheiten ist. Da trifft eine oft scheinbar frei improvisierende Leadgitarre auf harte Riffs und schwebt losgelöst dissonant über der Rhythmusabteilung. Kurzzeitig werden traditionelle französische Weisen ('La Ronde Des Muses Fânées') angerissen, die sich in Melodienstürme auflösen. Musikalisch wird hier reinpackt, was greifbar ist. Growls münden in sanftes Hauchen, wütendes Brüllen ('L'Apprenti') trifft auf Chorgesumme. Der Gesang, zu dem alle vier Bandmitglieder beitragen (für den Klargesang des Titeltracks hat man sich noch N. Sandoval eingeladen), wetteifert in Einfallsreichtum und Abwechslung mit den dauernden Richtungswechseln der Lieder und erhöht den Reiz dieses Albums enorm, fördert aber überhaupt nicht dessen Wiedererkennungswert. Dass WAY TO END auch versiert mit herkömmlicheren Songstrukturen, akustischen Breaks und harmonischen Melodien umgehen können, ohne dabei natürlich auf fantasiereiche Beigaben zu verzichten, beweisen sie zum Beispiel mit dem an DISSECTION erinnernden 'À Mon Ombre' (klebt nach dem zweiten Hör im Ohr) und 'Various Shades Of Black'. Spätestens hier wird klar: Die wissen genau was sie tun. WAY OF END haben sich, eigener Aussage nach, zum Ziel gesetzt, komplexe Musik zu schaffen, die sich weiter vom Black Metal entfernt und die mit jedem neuen Hören interessanter wird. Genau das erreichen sie mit "Various Shades Of Black", das ich als ein sehr französisches Album empfinde: hintergründig und mysteriös, dabei reizvoll-verquer und beschwingt und gar nicht leicht zu fassen. WAY TO END haben ein typisches "hassen-oder-lieben"-Album aufgenommen, das sicher nur wenige Leute begeistern wird. Im falschen Moment aufgelegt, ist es anstrengend und nervend. Wer aber in entsprechender Entdeckerlaune ist und Lust auf ein akustisches Wagnis hat, der widme sich diesen fünfzig herausfordernden Minuten, denn: Die Truppe hat's drauf. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Sous Les Rangs 02. L'Apprenti 03. Evolution Fictive 04. Vain 05. Aganippe 06. La Figure Dansante De L'Incompréhension 07. À Mon Ombre 08. Au Fond D'Un Verre De Poussière 09. Ixtab 10. La Ronde Des Muses Fânées 11. Various Shades Of Black | Band Website: myspace.com/waytoendmetal Medium: CD Spieldauer: 50:41 Minuten VÖ: 30.03.2013 |
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