Nachtgeschrei - Aus Schwaerzester Nacht | |
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Review von Wulfgar vom 25.03.2013 (8035 mal gelesen) | |
Was tönt gar laut durch Dunkelheit? NACHTGESCHREI schallt weit und breit. Ja, ja, ich höre ja schon auf damit. Fakt ist aber trotzdem, dass die Frankfurter Recken eine neue Scheibe am Start haben. Der brandneue Silberling heißt "Aus Schwärzester Nacht" und bietet je nach Version entweder 14 oder 16 (im Digipack) höchst melodische Mittelalter-Songs. Als ob das der Neuerungen nicht schon genug wäre, ist es auch das Debütalbum des neuen Sängers Martin LeMar. Der Name kommt euch bekannt vor? Ist auch nicht weiter verwunderlich, denn dieser beackert auch bei MEKONG DELTA das Mikro. Und auch wenn die Schnittmenge der Bands gegen Null geht, passt die Stimme wie Faust auf Nasenbein. Will man eine CD gut verkaufen, dann packt man als erstes ein-zwei schmissige Uptempo-Nummern auf die Scheibe. Das hat man sich hier wohl auch gedacht und spielt mit 'Sirene' und 'Flamme' erst mal schonungslos alle Stärken dieses Genres aus. Die Texte sind (generell) in ihren Bildern unheimlich ausdrucksstark, die Melodien packend und alles mit treibendem Beat hinterlegt, fertig sind die potentiellen Hits. Doch dann werden die Songs schwermütiger und auch das Tempo wird herausgenommen. Das machen die 8 Hessen keineswegs schlecht, im Gegenteil, aber bei mir sackte dadurch die Stimmung ein bisschen durch. Ein bisschen mehr gute Vibes hätten doch nicht weh getan. Na ja, jedenfalls leisten sich NACHTGESCHREI keinerlei technische Schwächen und ab Mitte des Albums kommt mir die Songreihenfolge auch ausgewogener vor. Da folgt z. B. auf die leise Akustikballade ('Unter Deinem Licht') direkt das russisch angehauchte Instrumental-Sauflied ('Na Sdrowje'). Klingt komisch, ist aber sehr gut hörbar und macht einfach Laune. Diese Vielseitigkeit ist neben den astreinen musikalischen Leistungen vielleicht die größte Stärke dieser Band. Ich weiß nicht, wie oft ich ansonsten guten Bands schon Einfallslosigkeit vorwerfen musste. Beide Daumen hoch dafür. Und als wollte das Oktett meine Worte bestätigen packt es fast alles, was ich so eben lobte, in den Song 'Für Alle Zeit'. Ach ja, da wären ja noch die 2 Zusatzsongs. Zum einen ist das eine Akustikversion des Lieds 'Herbst' und eine formidable Orchester -Variante von 'In Die Schwärze Der Nacht'. Damit kommt das Album auf eine stolze Spieldauer von 72 Minuten. In Zeiten, in denen 36-Minuten-Alben mit halb so viele Titel nicht unüblich sind, eine beachtlich Leistung. Alles richtig gemacht. So könnte man "Aus Schwärzester Nacht" wohl passend zusammenfassen. Herr LeMar liefert eine fantastische Leistung ab, die der seiner neuen Kollegen in nichts nachsteht. Ein verdammt gutes Album, das den Status von NACHTGESCHREI in der Szene wohl noch ausbauen wird. Längst sind sie qualitativ auf Augenhöhe mit den ganz Großen, jetzt darf ruhig noch der Bekanntheitsgrad angepasst werden. Verdient wäre es allemal. Der erste Volltreffer dieses Jahres. Von mir gibt's auf alle Fälle eine uneingeschränkte Kaufempfehlung. Zufrieden verbleibe ich und sage, ei Guude, euer Wulfgar. Gesamtwertung: 10.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Sirene 02. Die Geister, Die Uns Riefen 03. Flamme 04. Spieler 05. In Meinen Liedern 06. In Die Schwärze Der Nacht 07. Der Ruf 08. Am Ende Der Zeit 09. Unter Deinem Licht 10. Na Sdorowje! 11. Am Rand Der Welt 12. Für Alle Zeit 13. Als In Dir Nur Leere War 14. Ungebrochen Digipak Bonus Tracks: 15. Herbst (Akustikversion) 16. In Die Schwärze Der Nacht (Orchester Edit) | Band Website: www.nachtgeschrei.de Medium: CD Spieldauer: 1:12:25 Minuten VÖ: 22.03.2013 |
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