Unhale - Human Race

Review von Hirsch666 vom 28.11.2012 (6137 mal gelesen)
Unhale - Human Race Es ist wie immer im Leben. Alles Gute hat auch seine schlechten Seiten. Und genauso ist es auch mit dem neuen UNHALE-Album, das auf den Namen "Human Race" hört. Zum Beispiel für mich und meinen Chef: Ich komme nämlich aktuell kaum noch dazu, Reviews zu schreiben, weil sich die Scheibe quasi ununterbrochen in meinem Player dreht und ich einfach keine anderen CDs mehr zu hören bekomme. Oder für die Hallenbesitzer, die wahrscheinlich demnächst Ihre Läden schließen müssen, weil UNHALE bei einer Ihrer Shows nur noch Schutt und Asche zurückgelassen haben.

Meine Güte, was ist das denn bitte für eine Bombe, die uns UNHALE mit "Human Race" hier vor den Latz knallen? Ich kann mich kaum erinnern, wann ich zuletzt ein Album gehört habe, das mich beim ersten Hören so von den Socken gehauen hat. Erst recht nicht von einer Band, von der ich bislang noch nie etwas gehört habe - obwohl die Jungs schon zwei EPs und ein Album vor "Human Race" veröffentlicht haben. Und dann noch von einer Band aus Österreich, die ja quasi um die Ecke wohnt.

Los geht's mit 'Aurora', welches eher ein Intro denn ein vollständiger Song ist. Ein wenig nervös bin ich beim ersten Hören schon geworden, denn statt einer straighten Salve Metalcore ist 'Aurora' eher ein zäher dicker Klumpen mit schrägen dissonanten Gitarren, und so habe ich mich sicherheitshalber auf eher gefrickelten und unrhythmischen und daher anstrengenden Metalcore eingestellt. Weit gefehlt! Es folgt ein Kracher nach dem anderen, die Songs gehen runter wie Öl, die Band hat ein unfassbares Feeling für Groove und Melodien, kann darüber hinaus aber auch mal richtig schnell werden, ohne dabei den Faden zu verlieren. Ich würde ja gerne auch einen Anspieltip geben, aber da würde ich jedem Song, den ich nicht erwähne, Unrecht tun. Hin und wieder - z.B. bei 'No Gods No Heroes' erinnert mich das alles an die Kraft von HEAVEN SHALL BURN, die ihre Songs auch so auf den Punkt bringen können, dass man einfach nur abrocken will. Allerdings sind UNHALE alles andere als ein Abklatsch anderer Bands, denn - und ich wiederhole mich gerne - so ein fettes Ding - und das von vorne bis hinten - ist mir bislang eigentlich nicht untergekommen. Bezeichnend, dass einer meiner absoluten Favoriten - nämlich 'Failed Utopia' - als Rausschmeißer dient. Wie ein fetter Panzer grooven sich die sechs Ösis durch das Album, lassen aber dabei immer wieder mal ein Blümchen auf dem Feld stehen - sprich: Es bleibt genügend Platz für richtig gute Melodien. Dazu growlen und plärren die beiden Sänger Niko und Chris durchaus verständlich und - naja - mitsingbar. Ein richtig rundes Package!

Fazit: Ist das jetzt Metalcore? Ich würde mal sagen ja... zumindest von der Richtung her. Allerdings würde man dem Album unrecht tun, wenn man es in diese eine Schublade stecken würde. Ich würde mal sagen, DAS IST METAL! Jungs, beide Daumen hoch, ich freue mich, Euch meine erste 10 vergeben zu dürfen, denn Ihr habt mir in den letzten Tagen mit Eurem Album "Human Race" echt ne Menge Spaß bereitet! Ach ja, beim nächsten Mal dürft Ihr die CD ruhig voll machen.

Gesamtwertung: 10.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood blood
Trackliste Album-Info
01. Aurora
02. Temporary Sun
03. Little Formless Fears
04. No Gods No Heroes
05. Shady Hope
06. Battlecry
07. Suffer
08. Eternal
09. Division Confidence
10. Failed Utopia
Band Website: www.facebook.com/unhaleofficial
Medium: CD
Spieldauer: 33:29 Minuten
VÖ: 09.11.2012

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