The Howl - Loose Ends | |
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Review von Kex vom 15.10.2012 (5123 mal gelesen) | |
Bei einer Band, die bereits seit 1998 existiert, ihr erstes Studio-Album aber erst 2010 veröffentlicht hat, sollte man ein Niveau leicht über Durchschnitt vorfinden können. Vor allem, wenn bereits sechs Demos mit teils recht guten Songs herausgebracht wurden. Zwei Jahre nach ihrem Debüt "Skins Of Our Backs" legen die Finnen von THE HOWL den Nachfolger "Loose Ends" nach. Auch hier präsentiert das Trio einen Misch aus thrashigem Schlagwerk mit hörbaren Deatheinflüssen, rotzigen Growls mit einer Portion Rock und Heavy Metal Riffings. Ich muss direkt vorwegschicken, dass ich beim Einschalten vom Titelsong 'Loose Ends' noch hoffte, dass der Soundcheck als Stilmittel zum Auftakt des Albums aufgespielt wurde, aber weit gefehlt. Nachdem die Toms blechern und langweilig daherdröhnen, lässt nach dem Zuschnitt des Riffings letztlich die Stimme Hannu Lindholms keinen Zweifel daran: "Loose Ends" nimmt seinen Lauf und wenn alles gut geht, dann kann es nur besser werden. Die Musik erinnert an einen schlechten MOTÖRHEAD Abklatsch, was sich innerhalb der ersten vier Songs durch durchschnittliche bis langweilige Riffs, einer blassen Basslinie und eher langsam, fast in der Punkszene aufzufindenen Schlagzeugrhythmen, äußert. In Brütal Legend würde Lemmy mit diesen dürren Saiten niemanden heilen können. Pluspunkte gibt Lindholms vokale Umsetzung der Songs. Growls kommen kehlig und mit ordentlich Druck daher und vermitteln einerseits aggressiv Hass und Wut, transportieren aber andererseits auch angenehm eine Rotz'n'Roll Attitüde, die zum Bier heben und Motorradfahren annimiert. Mit 'The Bitter End Of Socialism' scheint die CD dann vollends gelaufen zu sein. Was ist das denn bitte für ein Intro? Standardbeats, wie sie ein jeder von Übungs-Keyboards im Festprogramm kennt, verlassen meine Boxen. Dankenswerterweise tritt danach eine deutliche Besserung ein. Mit 'With Anger' bewegen sich THE HOWL vom Schulband Niveau weg hin zu antreibenden Rhythmen und passablen Riffs, die meinem Fuß ein Zucken entlocken. 'Kung Fu Crusher' lädt auch den anderen Fuß zum Mitwippen ein, findet sich doch plötzlicher roher Schwedentod im Riffing, das Schlagzeug nimmt an Fahrt auf und die Growls bewegen sich in Richtung ENTOMBED. Die Brücken zwischen Refrain und Strophe lassen den Geist angenehm verharren, bis der Nacken sich wieder veräußern darf. Ist das die gleiche Band? Ja, es ist. Mit 'Backwoods Society' halten wieder Standardriffs Einzug, allerdings auf höherem Niveau als die ersten 5 Songs von "Loose Ends". Gegen Ende lohnt sich das zähe Durchhalten sogar: 'Illusion Of A Horse' kommt mit schweren Riffs, treibendem Schwedentod am Schlagwerk und einer markanten Basslinie daher. In diese Kerbe schlägt auch 'End Your Reign' und ich bin zumindest ein wenig mit der Band versöhnt. Dennoch bleibt die Frage, weshalb man an Songs wie 'Jacking It' vom Vorgängeralbum oder gar 'Eyest Of Steel' von der 2004er Demo nicht anknüpft. Hier hatten THE HOWL wesentlich mehr Feuer unterm Arsch und zum Teil sehr interessante Basslinien, die den Songs eine spezielle Note verpassten. Fazit: THE HOWL haben sich nicht weiterentwickelt, im Gegenteil: Die ersten vier Songs belegen lediglich den erzwungenen Versuch, eine Portion Rock'n'Roll und Trinkerattitüde in die sonst eher sozialkritischen Songs hinein zu importieren. Der Finnendreier zeigt aber genauso, dass die Grundlage für ein passables Songwriting vorhanden ist. Hört man sich "Loose Ends" ab 'With Anger' an, wird hier zwar nicht auf höchstem Niveau gespielt, aber die ein oder andere eingängige Passage bahnt sich dann doch den Weg ins Gehör. Anspieltips: 'Cross Of Greed', 'Illusion Of A Horse' Gesamtwertung: 5.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Loose Ends 02. Ambulance 03. Doodle 04. Broken & Bruised 05. The Bitter End of Socialism 06. With Anger 07. Conan 08. Kung-Fu Crusher 09. Backwoods Society 10. Cross Of Greed 11. Illusion of a Horse 12. End Your Reign 13. Long Handle | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 35:51 Minuten VÖ: 14.09.2012 |
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