Mercenary - Everblack

Review von Opa Steve vom 05.07.2002 (7355 mal gelesen)
Mercenary - Everblack Ja, das ist mal ein dänisches Bonbon, was uns dieses Sextett
serviert. Eine stilistische Vielfalt, wie sie bunter kaum sein könnte.
Da legt diese Band nach einem geheimnisvoll bösen Intro mit einer
nahezu perfekten Dismember-Soundkopie los - beinahe, denn mir
persönlich ist der Mercenerary-Sound noch eine Spur zu grell-mittig.
Der melodische Opener hat aber nicht unbedingt viel mit
skandinavischem Death Metal zu tun, denn schnell werden die Riffs
melodiöser und cleane Refrains erklingen.

Da ich schon die stilistische Vielfalt am Anfang erwähnte, würde es
verwundern, wenn die CD bei diesem Stil bleiben würde. Es bleibt
zwar melodiös, aber schlägt im zweiten Song schlagartig in seichte
Hardrock-Gefilde mit einem Schuß Power-Metal über. Insgesamt
bleibt die Scheibe sehr melodiebetont, obwohl man sich hier und da
Elemente des Death-Lagers oder des Hardcores ausleiht.
Herausragend zu erwähnen wären auf alle Fälle die tollen Hooklines
der Klampfer Jacob und Signar. Parallellen an Andy LaRocque
drängen sich dem Hörer unweigerlich auf, wenn die Leads mit
zugeschalteten Harmonizern in den Vordergrund gemischt werden.
Auch der Ausnahmesänger Kral, der sich mit seiner gewaltigen
Stimme sowohl in hohen Power-Metal-Gefilden als auch agressiven
Shouts und Hardcore-Vocals zuhause fühlt, trägt maßgebend zum
Stil dieser Band bei.

Als Rezensent freut man sich immer, wenn man objektive
Besonderheiten hervorheben kann, weil nur diese sich richtig in
Worte fassen lassen. Dennoch bin ich gespannt, welches Fan-
Publikum sich Mercenary aufbauen werden. Pure Metal-Fans dürften
sich von sehr Hardcore-lastigen Songs wie Dead.Com (dennoch einer
meiner Faves - HC mit alter Testament-Schlagseite, unglaubliche
Energie!) abschrecken lassen, während HC-Fans mit den recht
melodiösen Hardrock-Faibles wohl nichts anfangen können.
Insgesamt wird sich diese Band wohl eine Nische suchen wie die von
mir verehrten Black Symphony. Die in der Info zitierten Parallellen zu
Fear Factory und Machine Head sind meines Erachtens auch eher
ungünstig plaziert, da man es schlussendlich doch eher mit einer
Metal-Band zu tun hat, die in ihren vielfältigen Ausflügen und durch
ihren sehr starken Sänger eben auch diese Sparte berührt, aber nicht
wirklich dort zuhause ist.

Musikalisches Können sowie Arrangements sprechen eine deutliche
Sprache langer Praxiserfahrung. Bis auf die Produktion, die ein
etwas ausgewogeneres Mastering vertragen hätte, gibt es an der
Umsetzung dieser Scheibe nichts zu meckern. Die stilistische
Vielfalt könnte zum Problem werden, aber Hörer mögen sich durch
Anspieltips wie Dead.Com, Bloodrush, Bulletblues oder Rescue Me
selbst eine Meinung bilden.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
1. Everblack
2. Seize the Night
3. Screaming from the Heavens
4. Dead.com
5. Darkspeed
6. Bloodrush
7. A Darker Shade of Black
8. Bulletblues
9. Rescue Me
10. Alliance
Band Website: www.mercenary.dk
Medium: CD
Spieldauer: 53:00 Minuten
VÖ: 11.03.2002

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten